Durch ihre Arbeit bei Partnerorganisationen des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED) bekommen die 35 Freiwilligen einen Einblick in das jeweilige Land, der nicht mit dem eines Touristen zu vergleichen ist. „Die jungen Frauen und Männer lernen bei ihrer Arbeit in Entwicklungsländern, dass der Lebensstandard, den sie bisher gekannt haben nicht selbstverständlich ist. Ihre Weltanschauung ändert sich durch das Zusammentreffen mit Menschen aus fremden Kulturen. Wir wünschen uns, dass die Freiwilligen diese Erfahrungen nach ihrer Rückkehr in unseren Alltag hier in Deutschland einbringen,“ sagt Wilfried Steen, Vorstand des EED. Gemeinsam mit dem Evangelischen Forum Entwicklungspolitischer Freiwilligendienst (eFeF) bildet der EED zurückgekehrte Freiwillige zu Multiplikatoren weiter.
Kerstin Schmidt ist eine der zwanzig Freiwilligen, die mit dem ersten Jahrgang des Entwicklungspolitischen Freiwilligendienstes ausgereist sind. Sie arbeitet in Ghana bei "Anidaso Fie" (Haus der Hoffnung), einem Ausbildungszentrum für Mädchen. Sie unterstützt dort junge Frauen dabei, ihren Schulabschluss zu erreichen. „Die Abschlussfeier war ein wirklich tolles Ereignis und ich war furchtbar stolz, was wir zusammen erarbeitet und geschafft haben,“ schrieb sie in ihrem Bericht. Die kulturellen Unterschiede erlebte Kerstin Schmidt allerdings als „riesig“ : „Ich dachte wir sind uns ähnlicher.“ Das Leben in Deutschland sieht sie jetzt aus einem anderen Blickwinkel: „Ich werde viel zufriedener sein.“
Der gelernte Gas-Wasser Installateur und Sanitärtechniker Joseph Reime wird in Kambodscha die Partnerorganisation „Lutheran World Foundation“ (LWF) bei einem Projekt für ländliche Entwicklung unterstützen. Durch seine Berufstätigkeit hat er bereits Erfahrungen mit dem Bau von Trink- und Abwasseranlagen gesammelt. „Ich freue mich darauf dabei zu helfen, Brunnen in den ländlichen Gebieten Kambodschas zu bauen,“ sagte Joseph Reime beim Empfang für die ausreisenden Freiwilligen am 22. Juli in Bonn.
In diesem Jahr werden die Freiwilligen unter anderem in Projekten in Äthiopien, Armenien, Chile und Kambodscha mitarbeiten. In einem Seminar haben sie sich in den letzten zwei Wochen auf ihre Arbeit vorbereitet. Wichtige Themen waren Interkulturelle Kommunikation, Geschlechterrollen und der Umgang mit Konfliktsituationen.
Der EED arbeitet im „evangelischen Forum entwicklungspolitischer Freiwilligendienst“ (eFeF) mit über 40 Einrichtungen, Verbänden und Missionswerken, Entwicklungswerken und Friedensgruppen zusammen. Bei der Vermittlung von Freiwilligen wird er durch das Förderprogramm „weltwärts“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziell unterstützt.
Fotos und Interviewmöglichkeiten: johanna.laible@eed.de, 0228 8101 2503