Pressemeldung

Frühjahrstagung Weltbank und IWF: Zuschüsse nicht Kredite für die ärmsten Entwicklungsländer


(Washington, Bonn 24.03.2009) Bei der Frühjahrstagung von Weltbank und

IWF vom 25. bis 26. April in Washington, sollten die Vertreter der

Bundesregierung darauf achten, dass den ärmsten Entwicklungsländern

mehr Zuschüsse und weniger Kredite als Hilfen aus der Finanzkrise angeboten werden. Andernfalls bewegen sich die unlängst entschuldeten Staaten wieder in eine Schuldenkrise.

„Ich fordere ein Konjunkturpaket für die ärmsten Entwicklungsländer,“ sagt

Wilfried Steen, Vorstand des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED).

Diese Länder werden von der Finanzkrise hart getroffen, obwohl sie sie nicht verschuldet haben. Ihre Waren und Rohstoffe werden weniger nachgefragt und die Preise dafür verfallen. Die Rücküberweisungen aus der jeweiligen Diaspora bleiben aus, da die Arbeitsemigranten in den Industrienationen als erste ihren Arbeitsplatz verlieren. „Die Volkswirtschaften in den Entwicklungsländern brauchen deshalb Konjunkturspritzen, genau wie die Industrienationen,“ so Wilfried Steen.

 

Für Konjunkturspritzen sind Entwicklungsländer auf die Weltbank, den

Internationalen Währungsfonds (IWF) und die regionalen

Entwicklungsbanken angewiesen. Diese bieten ihnen fast ausschließlich

Kredite an, um die Krise zu bewältigen. Der IWF scheint laut jüngsten

Veröffentlichungen und Informationen aus Verhandlungskreisen bereit zu

sein, für die 22 ärmsten Entwicklungsländer 25 Milliarden US Dollar

Finanzierungshilfen in Form von Krediten zu gewähren. Dabei handelt es

sich weitgehend um die gleichen Länder, die in den letzten acht Jahren

stark entschuldet wurden.

 

„Es ist eine Frage der Gerechtigkeit wie der ökonomischen Vernunft,

die Konjunkturspritzen für die ärmsten Entwicklungsländer als

Zuschüsse zu geben und nicht als Kredite,“ sagt Wilfried Steen.

Andernfalls wird die nächste Schuldenkrise vorbereitet.

 

Weitere Informationen: Peter Lanzet, Washington D.C. USA, 0049 170 81 31 191


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