„Von den vier Millionen Menschen, die nun in Entwicklungsländern die lebenslange Therapie erhalten, müssen viele bald aufgrund von Resistenzen auf neuere Medikamente umgestellt werden“, sagt Astrid Berner-Rodoreda, HIV-Expertin bei „Brot für die Welt“. Dies werde nur finanzierbar sein, wenn die neueren Präparate erheblich billiger werden. „Dafür brauchen wir dringend indische Generika“, appelliert Berner-Rodoreda. Deshalb unterstützt „Brot für die Welt“ den Aufruf, dass Pharmakonzerne für ihre neueren Aidspräparate ihre Patentanträge in Indien zurückziehen sollen. „Profit kann nicht auf Kosten von Menschenleben im globalen Süden gehen!“, so Berner-Rodoreda.
Das Aktionsbündnis gegen Aids lässt zur Stunde auf dem Hausvogteiplatz in Berlin symbolische Medikamenten-Kapseln als Luftballone in den Himmel aufsteigen. Mit dabei sind auch Vertreter verschiedener Pharmakonzerne, die in Indien Patentanträge auf neue Aids-Medikamente gestellt haben. Sie bekommen vom Aktionsbündnis gegen Aids 28.000 Unterschriften überreicht. „Das ist ein Zeichen, dass viele Menschen unsere Forderung, endlich die Patentanträge zurückzuziehen, unterstützen“, so Berner-Rodoreda.
Das Aktionsbündnis gegen Aids ist ein Zusammenschluss von über 100 Organisationen der Aids- und Entwicklungszusammenarbeit sowie mehr als 280 lokalen Gruppen. Zentrale Anliegen des Bündnisses sind der Ausbau der finanziellen Ressourcen zur weltweiten HIV-Prävention sowie der Zugang zu einer Aids-Therapie. Alleine in den Entwicklungsländern warten rund 5,5 Millionen Menschen auf HIV-Präparate.
Mehr Informationen im Internet unter: www.aids-kampagne.de
Für Rückfragen: Peter Liebe, Tel. 0174/3020158, E-Mail: p.liebe@brot-fuer-die-welt.de