Die Delegation hat eine Reihe von Projekten besucht, vor allem Schulen und Kliniken von öffentlichen, kirchlichen und privaten Trägern. Auch die Arbeit von "Brot für die Welt" war ein Programmpunkt. Das evangelische Hilfswerk engagiert sich unter anderem für die Rechte der Frauen, in der Korruptionsbekämpfung, vor allem aber in der Landwirtschaft, die wegen ihrer geringen Produktivität der problematischste Sektor im Hungerland Burundi ist.
Die Partnerorganisation von "Brot für die Welt" unterstützt Kaffeebauern. In dem Projekt entsteht unter anderem eine Studie zur aktuellen Rolle des Kaffeeanbaus. Außerdem werden die Führer einer Kaffeebauernkonföderation fortgebildet. Daneben werden Radioprogramme entwickelt, in denen die Bauern ihre Bedürfnisse ausdrücken und durch die sie Informationen erhalten. Kaffee ist das wichtigste Exportgut Burundis. Die Diakonie Katastrophenhilfe hilft rückkehrenden Flüchtlingen aus Tansania, dem Kongo und Ruanda sowie intern Vertriebenen.
Besonders in der Landwirtschaft und im medizinischen Bereich sieht Hauk Anknüpfungspunkte. Er schlug einen Expertenaustausch vor. Für dieses Jahr hat das Land zusätzlich 250.000 Euro für die Entwicklungszusammenarbeit bewilligt, die vor allem Burundi zugute kommen sollen. Vor mehr als 20 Jahren hat das baden-württembergische Engagement in dem bitterarmen Land begonnen. Durch den 1993 ausgebrochenen Bürgerkrieg brachen die Beziehungen ab. Erst nach den Wahlen im Jahr 2005 hat sich die Situation in Burundi wieder beruhigt. Doch die Lage bleibt instabil. Erst im Frühjahr 2008 kam es erneut zu bewaffneten Auseinandersetzungen.
Beobachter befürchten, dass der beginnende Wahlkampf die Lage weiter destabilisieren könnte. Nach Hauks Einschätzung hat das Land große Fortschritte gemacht. Auch er sieht die Wahlen als Nagelprobe an, nach der eine längerfristige Entwicklungszusammenarbeit möglich ist. Schon jetzt will das Land Projekte unterstützen. Hauk kündigte an, dass sich sein Ministerium schon bald mit dem Landtag zusammensetzen werde, um über die Neuausrichtung der Beziehungen zu Burundi zu beraten. Ein zentrales Anliegen des Ministers ist es, dafür zu sorgen, dass "ein Netzwerk partnerschaftlicher Beziehungen entsteht, das auch in Krisenzeiten trägt".
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