Durch den Meeresspiegelanstieg infolge des Klimawandels sind mit Tuvalu und Kiribati zwei Staaten akut vom Untergang bedroht. In Kiribati musste bereits knapp die Hälfte der Bevölkerung auf größere Inseln umgesiedelt werden. Aber auch in vielen anderen Staaten werden immer mehr Menschen zu Klimaflüchtlingen. „Ozeanien steht vor der historischen Herausforderung, dass mit vielen Inseln auch deren Kultur untergeht. Hierauf braucht es eine solidarische pazifische Antwort, die Politik und Kirche gleichermaßen fordert. Ganz besonders stehen die Industrieländer in der Verantwortung, denn deren Emissionen verursachen unseren Untergang“, sagte Fei Tevi, Generalsekretär des Pazifischen Kirchenrates (PCC).
“Das Thema Klimaflüchtlinge darf bei den laufenden internationalen Verhandlungen für ein neues Weltklimaabkommen nicht länger ein Tabu bleiben. Schon heute sind allein im Pazifik Zehntausende betroffen, die ein Recht auf Entschädigung haben“, betonte Thomas Hirsch, der Klimaexperte von „Brot für die Welt“, der sich zur Zeit im Südpazifik aufhält. „Wir werden die Bundesregierung auffordern, die Umsiedlung im Pazifik zu unterstützen und sich für die rechtliche Anerkennung von Klimaflüchtlingen einzusetzen“, fügte Hirsch hinzu.
Die Pazifische Kirchenkonferenz fordert in ihrer „Moana-Deklaration“ außerdem die Ergänzung der UN-Rahmenkonvention zum Klimawandel (UNFCCC) um ein eigenes Protokoll, das die Anerkennung und Entschädigung von Klimaflüchtlingen regelt. „Moana“ steht für die unauflösliche und zutiefst spirituelle Einheit von Mensch und Meer in Ozeanien. „Weil die Menschen nicht darauf warten können, bis die internationale Politik endlich handelt, werden wir noch in diesem Jahr gemeinsam mit den Kirchen auf besonders betroffenen Inseln mit Anpassungsprojekten beginnen“, sagte Frank Ecke vom Pazifikbüro der evangelischen Hilfswerke „Brot für die Welt“ und Evangelischer Entwicklungsdienst in Papua-Neuguinea.
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