Von Bonin sieht die Gefahr der Marginalisierung und Verarmung der Menschen auf Grund der rasant wachsenden Ausbeutung von Rohstoffen, wie Holz, Fisch, Nickel oder Gas, durch internationale Konzerne. Er rief die Partnerorganisationen dazu auf, gegen den Ausverkauf des Landes Widerstand zu leisten. Die Eröffnung des Büros bezeichnete er als "Zeichen der Solidarität, der ökumenischen Freundschaft und der langfristigen Kooperation". Er sagte, dass trotz der reichlichen natürlichen Ressourcen die Armut der Bevölkerung steige und deshalb schnelles Handeln notwendig sei.
In einer Grußbotschaft zur Eröffnung bezeichnete die Direktorin von "Brot für die Welt", Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel, die Region als wichtiges Arbeitsfeld für die Hilfswerke. Der Pazifik sei ein Frühwarnsystem für die ganze Welt. Die ersten Inselbewohner hätten wegen des steigenden Meeresspiegels infolge des Klimawandels schon umgesiedelt werden müssen. Außerdem sei wegen der Abholzung und Rodung der letzte verbliebene Regenwald in Gefahr. Ebenfalls verwies sie auf die seit mehr als 100 Jahren bestehenden engen Verbindungen zu deutschen Kirchen. Fei Tevi, Generalsekretär der pazifischen Kirchenkonferenz aus Fidschi, würdigte das Büro als wichtigen Schritt, um "nahe bei den Menschen zu sein". Der Klimawandel sei ein globales Problem. Er forderte von den Industriestaaten endlich effektive Maßnahmen zur Verringerung des Kohlendioxidausstoßes. Im Pazifik nannte er die Schaffung eines ökumenischen Netzwerks als bedeutend zur Festigung der Zivilgesellschaft. Josephine Teakeni von den Salomonen sagte, dass mit der Büroeröffnung die Menschen vor Ort viel besser erreicht werden können. Mit einem Segen eröffnete Pastor Wongac Bubun von der lutherischen Kirche in Papua Neuguinea das Büro. Konrad von Bonin und Barbara Ramsperger (Brot für die Welt) schnitten am Ende der feierlichen Zeremonie mit traditioneller Musik das rote Band durch.
Die VEST Pazifik mit acht Mitarbeitern unterstützt zwei Dutzend Partnerorganisationen in Papua Neuguinea, den Salomonen und Fidschi und sorgt für eine bessere Koordinierung und Umsetzung der Entwicklungsaktivitäten. Die Fördermittel belaufen sich auf rund drei Millionen Euro pro Jahr. Die evangelischen Hilfswerke engagieren sich seit knapp 40 Jahren im Pazifik. Die Hilfe konzentriert sich heute auf den ländlichen Raum, besonders mit Blick auf den Klimawandel. Zu den Arbeitsfeldern zählen Landwirtschaft, Gesundheitsvorsorge, Frauenförderung oder HIV/Aids. "Brot für die Welt" hat drei weitere Verbindungsstellen in Lateinamerika, Afrika und Asien. Der EED hat zwei weitere in Costa Rica und Botswana.
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