Die Bonner Klimaverhandlungen haben gezeigt, dass die reichen Länder ihre Emissionen weiterhin auf einem Niveau betreiben wollen, das zu einem gefährlichen Klimawandel führt. „Die Industrieländer waren nicht in der Lage, sich auf ein globales Reduktionsziel zu verpflichten und die einzelnen nationalen Vorschläge sind weit davon entfernt, die globale Erwärmung unterhalb einer Schwelle von 2 Grad Celsius zu halten“, erläutert Richard Brand, Klimareferent des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED). Eine Erwärmung um mehr als 2 Grad Celsius sind der Wert, ab dem Wissenschaftler katastrophale Auswirkungen des Klimawandels nicht ausschließen können.
Mithika Mwenda aus Kenia, Koordinator des Pan-Afrikanischen Netzwerkes für Klimagerechtigkeit, kommentiert: „Es ist kein politischer Wille bei den reichen Ländern zu erkennen, dass sie zu ihrer historischen Verantwortung stehen und auch den Armen die Chance auf Entwicklung und ein Leben in Würde geben wollen.“
Die Passivität der Industrieländer hat zu einem erheblichen Vertrauensverlust geführt. Die Entwicklungsländer sind über Versuche besorgt, bei denen ihnen die Lasten des Klimawandels stärker aufgebürdet werden. Sie erwarten stattdessen, dass die Industrienationen ihre Verantwortung anerkennen. Dazu gehört neben den Emissionsreduktionen auch eine ausreichende finanzielle und technologische Unterstützung der Entwicklungsländer, um deren Anpassung an die Folgen der globalen Erwärmung und die Umstellung auf einen emissionsarmen Entwicklungsweg zu unterstützen.
„Die Verhandlungen werden nicht vorankommen, solange sich die reichen Länder nicht zu sofortigen und weitgehenden Emissionsreduktionen verpflichten“, so Richard Brand. Außerdem braucht es bei der nächsten Verhandlungsrunde konkrete Vorschläge zum Finanz- und Technologietransfer.