Samuel Kobia, Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, identifizierte auf dem Podium drei Feinde für die Entwicklung in Afrika: schlechte Regierungsführung, Klimawandel und die kolonialen Grenzen. Kobia rief dazu auf ein neues Bild von Grenzen zu entwickeln. Grenzen sollten nicht als trennende Linien betrachtet werden, sondern zu Treffpunkten werden. Hier könnten Kirchen mit ihrem weltumspannenden Charakter zu Mittlern und Versöhnern werden. Die afrikanische Diaspora, die Grenzen schon überwunden hat, sollte nach Kobia als Partner für Entwicklung darin einbezogen werden.
Die Antwort der ökumenischen Bewegung auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts sei die enge Abstimmung der Entwicklungsdienste im Rahmen von ACT Development, ACT International und ACT Advocacy.
Für den in den Ruhestand tretenden EED-Vorstandsvorsitzenden Konrad von Bonin ist Entwicklung nichts, was irgendwann beginnt und irgendwann endet: "Entwicklung ist ein fortlaufender Prozess voneinander zu lernen!" Die großen Herausforderungen der Entwicklungsarbeit seien Langzeitprobleme, wie der Klimawandel, Kriege, die Ernährungskrise oder die Verletzung von Frauenrechten. Die Antwort der Kirchen sei es daher, die Entwicklungsarbeit in langjähriger Partnerschaft zu leisten. Denn diese Partner sagten zu Recht: "Wir leben in unseren Ländern, wir müssen auch mit den Resultaten unserer Arbeit leben. Daher sind wir es auch, die entscheiden müssen, was zu tun ist!" Diese Entwicklung in Partnerschaft sei die spezielle Herangehensweise der Kirchen in der Entwicklungszusammenarbeit.
Weitere Diskutierende waren Eliana Rolemberg, die Geschäftsführerin des Ökumenischen Entwicklungsdienstes der brasilianischen Kirchen (CESE), der armenische Bischof Abraham Mkrtchyan und Neelima Khetan von der EED-Partnerorganisation Seva Mandir, Indien. Claudia Warning, Vorstand Internationale Programme des EED, moderierte.