Gemeinsam setzen sich Vandana Shiva und „Brot für die Welt“ für Ernährungssicherheit in der Klimakrise, nachhaltige Landwirtschaft und würdevolle Arbeitsbedingungen ein. Sie kämpft gegen den Einsatz gentechnisch veränderte Nahrungspflanzen sowie Patente auf Pflanzen und Tiere. Dadurch werde die biologische und kulturelle Vielfalt sowie die kleinbäuerliche Landwirtschaft zugunsten der Agroindustrie zerstört, kritisiert sie.
Als eines ihrer zentralen Projekte gilt die Organisation „Navdanya“. In rund 45 dörflichen Saatgutbanken mit 300.000 Kleinbauern als Mitglieder werden Reis-, Weizen- und Gemüsesamen bewahrt, multipliziert und verteilt. Shiva plädiert in ihrem neuen Buch für eine qualitätsorientierte regionale Landwirtschaft, die nicht abhängig ist von gentechnisch verändertem Futtermittel und Saatgut. Sie wendet sich gegen den zunehmenden Einfluss internationaler Konzerne auf die indische Landwirtschaft.
Im Interview mit „Brot für die Welt“ betonte die Inderin: „Sie entwickeln das genetisch veränderte Saatgut so, dass die Ernte nicht mehr als neue Aussaat benutzt werden kann. Die Bauern müssen ihr Saatgut jedes Jahr neu kaufen. Sie haben bis zu hundertfache Kosten im Vergleich zu traditionellen Samen. Die Bauern werden zusätzlich durch die Genpatentpiraterie der Großkonzerne in die Armut und den Selbstmord getrieben.“
Nach einer Lesung in Zürich am 1. November um 16.30 Uhr in der Kanzlei kommt Vandana Shiva am Montag, 2. November, nach Ulm. Um 19.30 Uhr präsentiert sie ihr Buch in der Pauluskirche. Organisiert haben die Veranstaltung vor Ort „Slow Food Ulm“ und das „Bündnis für eine gentechnikfreie Region (um) Ulm“ gemeinsam mit einem Unterstützerkreis. Von „Brot für die Welt“ nimmt Landwirtschaftsexpertin Carolin Callenius teil.
Am Dienstag, 3. November, trifft Vandana Shiva die Buchpatin und Grünen-Politikerin Renate Künast zum Gespräch um 19.30 Uhr in der Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin-Kreuzberg. Bei der gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Stiftung und dem World Future Council organisierten Veranstaltung spricht auch Klimaexperte Peter Rottach von „Brot für die Welt“, der schon seit vielen Jahren mit der Inderin zusammenarbeitet.
Für Rückfragen: Rainer Lang, Tel.: 0711 2159 147 oder 0174 313 56 51