"Wie beeinflusst das Konsumverhalten der Menschen in Deutschland die Lebenssituationen von Menschen in Entwicklungsländern?" und "Welche Rolle sollen die kirchlichen Hilfswerke spielen?" - das waren Fragen, die die Diskussion durchzogen. May Wong aus China forderte einen intensiven Dialog der Kirchen mit den Gewerkschaften über Fragen von Arbeit, Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit.
"Handel ist für Entwicklung nicht unbedingt erforderlich", kritisiert Jacob Kotcho aus Kamerun das Welthandelssystem, das sein Land und den gesamten afrikanischen Kontinent extrem benachteilige. "Afrikanischer Fisch auf europäischen Tellern bedeutet für die Fischer in Afrika Armut und Existenznot", beklagt Idrissa Embalo aus Guinea-Bissau. Der Fisch in Deutschland kommt zum Großteil von großen Industrietrawlern, die die Meere vor den afrikanischen Küsten leer fischen, und für die lokalen Küstenfischer nichts übriglassen.
Chee Yoke Ling aus Malaysia bezeichnete den Klimawandel als die Summe aller Fehler. "Der Schlüssel für die Lösung des Problems liegt bei den Industrieländern, sie sind für das Klimachaos verantwortlich." Fabby Tumiwa aus Indonesien ergänzt: "Die Technik für erneuerbare Energien ist vorhanden. Es fehlt nur der politische Wille für den globalen Ausstieg aus der fossilen Industrialisierung."
"Wir haben einen Auftrag von unseren Partnern erhalten. Wir werden die Interessen unserer Partner in der gesellschaftlichen Debatte um ein Zukunftsfähiges Deutschland vertreten", resümiert Wilfried Steen, Vorstand des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED). "Das Feedback unserer Partner aus aller Welt ist Grundlage für unsere weitere Arbeit", sagt Klaus Seitz von Brot für die Welt.