Nach Angaben des Sonderberichterstatters der Vereinten Nationen zum Thema Folter wird derzeit in über 110 Staaten weltweit gefoltert. Meistens sind staatliche Sicherheitskräfte für die Folter verantwortlich. Unwürdige Bedingungen für die meisten der weltweit über 10 Millionen Gefängnisinsassen sind an der Tagesordnung. Vor allem aber wird in viel zu vielen Ländern Folter sehr systematisch eingesetzt. Hierzu gehören Länder wie China, Eritrea, Iran, aber auch die Demokratische Republik Kongo. Folter ist dabei kein Phänomen, das nur auf Diktaturen beschränkt ist, sondern überall wiederaufkommen kann. Gerade im „Kampf gegen den Terrorismus“ haben in vielen Ländern die Folterfälle wieder zugenommen.
Auch Mitarbeiter von Partnerorganisationen von „Brot für die Welt“ werden immer wieder Opfer von Verfolgung, Folter und politischem Mord. Jüngstes Beispiel ist Floribert Chebeya, der Direktor der „Stimme der Stimmlosen“, einer langjährigen Partnerorganisation von „Brot für die Welt“ im Kongo. Er wurde Anfang Juni ermordet. „Gerade Menschenrechtsverteidiger sind bevorzugte Opfer von Folter und Verfolgung“, so Windfuhr. Chebeya soll nun genau am Tag zur Unterstützung der Opfer von Folter beerdigt werden. Bis heute ist der Fahrer Chebeyas, Fidèle Bazana Edadi, nicht gefunden worden. „Gegenwärtig sind wir sehr in Sorge um das Schicksal der Familien Floribert Chebeyas und Fidèle Bazanas“, sagt Windfuhr.
Die strukturellen Ursachen für politische Morde, aber auch für Androhung von Mord, Verhaftung und Folter, sieht er in einer Unterhöhlung des Rechtsstaats und einer systematischen Straflosigkeit, die die Täter schützt und Opfer ihrer Rechte beraubt. Sowohl in Armee- als auch in Polizeigewahrsam werden Menschen gefoltert und gequält. Jüngster Fall im Kongo ist beispielweise der Tod von Sebuhinja Tarcisse. Tarcisse starb nach Informationen der Partnerorganisation „Organisation Mondiale Contre la Torture“ (OMCT) vor wenigen Tagen an den Folgen schwerer Misshandlungen, die er in Militärgewahrsam im Nord-Kivu erlitten hat.
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