Zu einer armutsorientierten Politik gehöre zum Beispiel, die Handels-, Energie-, Außenwirtschafts- und Finanzpolitik daraufhin zu überprüfen, ob sie die Rechte, Chancen und Potentiale der Armen im Blick habe, oder ob sie die Armen noch ärmer machten. Die Direktorin wies darauf hin, dass die Kirchen auf weitere Gespräche mit der Bundesregierung in diesem Sinne setzten, um gemeinsam „auf dem guten Weg der Armutsbekämpfung zu bleiben“.
Im Blick auf die gegenwärtige Frage, was ergänzend zur Kriegsführung getan werden müsse und welchen Beitrag Hilfswerke dazu leisten könnten, erinnerte Füllkrug-Weitzel daran, dass solches Nachdenken künftig vorher stattfinden müsse: Welche Maßnahmen müssen vorbeugend gegen den Krieg ergriffen werden zur politischen, friedlichen Konfliktbewältigung, vor allem aber auch zur Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Sicherheit der Bevölkerung. Dazu könnten Hilfswerke viel beitragen. Die Theologin hatte zuvor bei einer Podiumsdiskussion zum humanitären Völkerrecht darauf hingewiesen, dass humanitäre Hilfsorganisationen bei ihrer Arbeit strikte Neutralität wahren müssten. Dies verlange zum einen ihr Mandat. Zum anderen hätten die Helfer keine Basis für ihre Arbeit, wenn sie nicht von allen Konfliktparteien anerkannt würden. Hilfsorganisationen sollten nicht den Fehler begehen, militärischen Schutz zu beantragen, warnte sie.
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