Pressemeldung

Endlich ein positives Signal für Frauen

Mikrobizid schützt wirksam gegen HIV/AIDS

Zum ersten Mal gibt es eine wirkliche Hoffnung, dass Frauen ein Mittel in die Hand bekommen, um sich selbst vor einer HIV-Infektion schützen zu können. Die südafrikanische CAPRISA Studie 004 zeigte sich erfolgreich, die Infektionsgefahr für Frauen um knapp 40 Prozent zu senken. „So etwas hat es im wissenschaftlichen Bereich auf einer Internationalen Aidskonferenz noch selten gegeben - wir haben die Nachricht im überfüllten Auditorium mit anhaltendem Applaus gefeiert“, sagt Astrid Berner-Rodoreda, HIV-Beraterin bei „Brot für die Welt“.

Am 3. Tag der Weltaidskonferenz wurde die Mikrobizidstudie des Centre for the AIDS Programme of Research in South Africa (CAPRISA) vorgestellt. Das Gel, das Frauen bis zu 12 Stunden vor und nach dem Sexualverkehr in die Vagina einführen, reduziert das Infektionsrisiko zu fast 40 Prozent. Die Studie wurde mit knapp 900 HIV-negativen und sexuell aktiven Frauen durchgeführt, von denen die Hälfte das Tenofovir-Gel und die andere Hälfte ein Placebo bekamen. 38 Frauen, die das Mittel bekamen, infizierten sich während der Laufzeit der Studie; in der Placebohälfte infizierten sich 60 Frauen. Der Schutz, den das Gel bietet, muss nun noch in einer sehr viel größer angelegten Studie bestätigt werden.

Die Frauenbeauftragte des Christenrats von Swasiland, Agnes Mtetwa, ist begeistert: „Endlich haben wir ein Mittel in Aussicht, das Frauen selbst benutzen können.“ Auf einem Partnertreffen, das das evangelische Hilfswerk vor der Eröffnung der Aidskonferenz in Wien durchführte, tauschten sich die Partnerorganisationen auch über Gender im Zusammenhang mit HIV aus. Frauen sind  in besonderem gefährdet, sich mit HIV zu infizieren. Bisher war einer der vielversprechendsten Ansätze, Frauen zu schützen, mehr Sensibilisierungsarbeit mit Männern durchzuführen.

Für Rückfragen und Interviewwünsche:
Peter Liebe, Tel. 0711 2159-186, E-Mail p.liebe@brot-fuer-die-welt.de


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