„Europa hat beim Frühjahrsgipfel die Chance, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen und kann zeigen, dass die eigene Verantwortung im Kampf gegen den Klimawandel unbenommen vom Scheitern von Kopenhagen weiter ernst genommen wird“, sagt die Direktorin von „Brot für die Welt“ und Diakonie Katastrophenhilfe, Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel. Wenn die EU jetzt erklärt, dass es zum schnellen Abschluss eines ambitionierten Weltklimaabkommens unter dem Dach der Vereinten Nationen keine Alternative gibt und gleichzeitig bekannt gibt, die eigenen Emissionen bis 2020 um mindestens 30 Prozent zu reduzieren, könne Europa wieder eine Führungsrolle übernehmen. Dies sei auch dringend nötig, denn der Klimawandel schreite ungebremst voran und zerstöre Entwicklungschancen.
Gerade die besonders betroffenen Entwicklungsländer seien immer weniger bereit, noch länger hinzunehmen, dass die Industrieländer den Kopf in den Sand stecken und unausweichliche Klimaschutzziele weiter verschleppen. „Unsere Gespräche in den vergangenen Wochen in den fünf besonders betroffenen asiatischen Staaten Bangladesch, Indien, Laos, Philippinen und Vietnam haben klar gezeigt, dass Europas Ansehen in beschämender Weise gelitten hat. Zugleich ist es ermutigend zu sehen, dass in diesen Ländern immer mehr Initiativen entstehen und Menschen aktiv werden gegen Klimawandel und für globale Klimagerechtigkeit. An ihrer Seite ist unser Platz“, so Füllkrug-Weitzel weiter.
Europa sei nun gefordert, ebenfalls ein Zeichen zu setzen. Allerdings könne die EU nur dann Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen bringen, wenn sie ihr Pokerspiel aufgebe und die Erhöhung des Treibhausgas-Reduktionsziels auf 30 Prozent nicht länger davon abhängig mache, was andere Staaten tun. Das werde nicht nur positive Reaktionen in vielen der betroffenen Entwicklungsländer auslösen, sondern auch erheblichen Druck auf andere große Treibhausgas-Verursacher wie USA, Kanada oder China ausüben.
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