Der politische und finanzielle Rahmen für die Entwicklung der Armen und Ärmsten in der Welt wird in erheblicher Weise vom internationalen Finanzsystem bestimmt. Mit seiner Instabilität hat es das Wirtschaftswachstum in vielen Niedrigeinkommensländern langfristig zurückgeworfen.
Als Folge der Finanzkrise 2008/2009 wurden etwa 40 Millionen Menschen in den Entwicklungsländern arbeitslos. Weitere 100 Millionen Menschen sind unter die absolute Armutsgrenze (ein US Dollar pro Tag) gefallen. Bis zu 50.000 Kinder sind 2009 in den Ländern Afrikas südlich der Sahara zusätzlich an Unterernährung gestorben. 29 Länder sind erneut untragbar hoch verschuldet.
„Die Finanzmärkte können momentan trotzdem erneut weitgehend unreguliert Risiken eingehen. Die Erhebung einer Steuer von 0,05 Prozent auf alle Börsengeschäfte soll weltweit vereinbart und die zu erwartenden Einnahmen der Stabilität des Finanzsystems, der Entwicklung und Armutsbekämpfung und dem Klimawandel zugeführt werden“, so Rudolf Ficker.
Bundeskanzlerin Merkel muss versuchen, die Staatschefs aus Kanada, Australien, China und Indien auf dem G 20-Gipfel davon zu überzeugen, dass die mittel- und langfristigen Vorteile der globalen Einführung einer Finanztransaktionssteuer die kurzfristigen Wettbewerbsvorteile der Banken in diesen Ländern bei Nichteinführung übertreffen.
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