„Die Konferenz wird die Gelegenheit bieten, die bis jetzt erzielten Fortschritte zu bewerten und festzustellen, was wir noch tun müssen, um unsere Ziele zu erreichen“, so Berner-Rodoreda weiter. Wichtig sei vor allem, den Druck auf die Geberländer noch weiter zu erhöhen und einen langfristigen universellen Zugang zu Anti-Aids-Medikamenten sicherzustellen. Denn nach einer Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO sollten HIV-Positive früher mit der Therapie beginnen. Inzwischen geht man davon aus, dass weltweit 15 Millionen Menschen die lebenserhaltenden Medikamente benötigen.
„Aber auch die Prävention wird eine wichtige Rolle spielen, da immer noch fünf Neuinfektionen auf zwei Menschen kommen, die mit der Therapie beginnen“, so Berner-Rodoreda. Bei Jugendlichen seien in der Prävention in letzter Zeit einige Erfolge erzielt worden, auf diesen müsse nun aufgebaut werden. Darüber hinaus seien aber auch neue Methoden der Prävention notwendig, wie zum Beispiel sogenannte Mikrobizide für Frauen. Hier will die Konferenz die neuesten Forschungsergebnisse präsentieren.
Ein weiteres Problem sei nach wie vor die Preisgestaltung der neueren Aids-Medikamente. Neue Präparate müssten erheblich billiger werden, so dass sie auch in Entwicklungsländern eingesetzt werden können. Dafür würden dringend indische Generika gebraucht. Die Herstellung dieser Medikamente wird jedoch durch Patente der Originalhersteller in Indien behindert. „Wir werden deshalb die Hersteller auffordern, ihre Patente in einen Patentpool zu geben“, sagt Berner-Rodoreda.
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