Pressemeldung

Stuttgart/Port-au-Prince

Beide evangelische Hilfswerke sind auf Haiti aktiv

Sich selbst überlassene und behinderte Kinder zählen nach Einschätzung der evangelischen Hilfswerke Diakonie Katastrophenhilfe und „Brot für die Welt“ nach dem schweren Erdbeben in Haiti zu den am meisten gefährdeten Gruppen im Land. Schon vor der Katastrophe waren Behinderte besonderen Gefahren ausgesetzt. Ebenso gab es vor dem Erdbeben in Haiti viele sich selbst überlassene Kinder, weil die  Eltern sie nicht mehr ernähren konnten. Nach dem Erdbeben hat sich die Situation verschärft, weil zahlreiche Kinder ihre Eltern verloren haben und viele Familien auseinander gerissen worden sind.

Mit den Behinderteneinrichtungen von CES, der haitianischen Partnerorganisation von „Brot für die Welt“ in Port-au-Prince sei eine für das Land einzigartige Einrichtung durch das Erdbeben zum größten Teil zerstört worden, sagt Jean Philippe Viala. Der Vertreter von „Brot für die Welt“ in Haiti hatte am Wochenende die Schule und die Behindertenwerkstatt von CES in der haitianischen Hauptstadt zusammen mit der Direktorin Maryse Jean Jacques besichtigt. Die Gebäude sind  durch das Erdbeben so stark beschädigt, dass sie nicht mehr benutzt werden können.

Jacques hofft, dass die rund 60 Schüler und 60 Mitarbeiter der Werkstatt sowie Hunderte von Familien, die auf die Arbeit von CES angewiesen sind, das Erdbeben überlebt haben. Sie seien in der schwierigen Situation äußerst gefährdet, betont sie. Außerdem müssten viele der Behinderten regelmäßig Medikamente einnehmen. CES will die Behinderten nun über das Radio aufrufen, sich zu melden. Außerdem will die Organisation in den provisorischen Notunterkünften nach ihren Schützlingen suchen.

Rainer Lang von der Diakonie Katastrophenhilfe wies darauf hin, dass gerade Kinder in der jetzigen Situation besonderen Gefahren ausgesetzt seien. Zu den Kindern, die schon vor dem Erdbeben von ihren Eltern in Waisenhäuser gebracht worden seien, weil sie diese nicht mehr ernähren konnten, kämen nun die Kinder, die ihre Eltern verloren hätten. Viele Waisenhäuser seien jedoch durch das Erdbeben beschädigt worden, so Lang.

Mudha, die Partnerorganisation der Diakonie Katastrophenhilfe, unterstützt momentan ein kirchliches Waisenhaus in Leogane, das völlig zerstört worden ist. Die rund 90 Waisen sind im Freien untergebracht, benötigen jedoch umfangreiche Hilfe. Rund 30 Freiwillige von Mudha kümmern sich um die kleinen Kinder in der Einrichtung. „Wir wissen im Moment nicht, wie wir das Gebäude wieder aufbauen können“, sagt Johny Jean, der Leiter der Einrichtung. Zwei Mitarbeiter sind bei dem Erdbeben umgekommen, einem fünfjährigen Mädchen mussten beide Füße amputiert werden.

 Für Rückfragen: Peter Liebe, Tel. 0711/2159-186, E-Mail p.liebe@brot-fuer-die-welt.de


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