Pressemeldung

Alternativer Nobelpreis für Partner von "Brot für die Welt"

Einsatz für Menschenrechte und Recht auf Nahrung gewürdigt

In diesem Jahr sind unter den Preisträgern des Alternativen Nobelpreises gleich zwei langjährige Partner von "Brot für die Welt". Das evangelische Hilfswerk freut sich über die Würdigung der Rechtsanwältin Jacqueline Moudeina sowie der Organisation Grain und gratuliert den Preisträgern des "Right Livelihood Award". Moudeina wird für ihr mutiges Engagement gegen Straflosigkeit im Tschad ausgezeichnet; Grain für den weltweiten Einsatz gegen den massiven Aufkauf von fruchtbarem Farmland durch Unternehmen und Investoren.

"Brot für die Welt" weist darauf hin, dass Moudeina als sehr mutige Rechtsanwältin gilt. Sie hat sich im Tschad mit großem Einsatz für die Aufklärung der Verbrechen durch den früheren Diktator Habré und früherer Mitglieder der politischen Partei unter Habré eingesetzt. Nun versucht sie, diese für die schweren Verletzungen der Menschenrechte während der Diktatur zwischen 1982 und 1990 vor Gericht zu bringen. Belgien fordert Habrés Auslieferung aus dem Senegal, im Tschad wurde er in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Senegal verweigert die Auslieferung.

Das evangelische Hilfswerk unterstützt Moudeina seit vielen Jahren. Die Menschenrechtlerin überlebte 2001 ein Attentat, verübt von der Einheit eines Sicherheitsbeamten, für dessen strafrechtliche Verfolgung sie sich einsetzte, nur knapp mit schweren Verletzungen. Ulrich Gundert, Leiter der Programmabteilung von "Brot für die Welt", sagt: "Der Einsatz Moudeinas gegen Straflosigkeit und Wiedergutmachung ist beeindruckend, weil viele der früheren Vertrauten von Habré auch weiterhin in wichtigen Positionen im Tschad vertreten sind." Er ist überzeugt, dass die Menschenrechtsarbeit im Tschad durch den Preis einen Schub erfährt.

Gundert begrüßt auch die Auszeichnung von Grain. Der Kauf von fruchtbarem Land – das "Land Grabbing" – durch internationale Investoren sei zu einem riesigen Problem geworden. Grain wurde 1990 gegründet und unterstützt Kleinbauern und soziale Bewegungen in ihrem Kampf für Biodiversität in der Landwirtschaft und für demokratische Kontrolle über genetische Ressourcen. Außerdem kämpft die Organisation seit zwei Jahrzehnten an prominenter Stelle gegen die Macht der Konzerne über die Lebensmittel sowie die Aneignung von Ackerland. So haben Länder wie Südkorea und China große Areale in Afrika für die Versorgung ihrer eigenen Bevölkerung erworben. Ebenso bauen große Konzerne auf immer mehr Flächen Pflanzen wie Zuckerrohr für Agrotreibstoffe an.

Pressefotos zum Thema finden Sie unter www.brot-fuer-die-welt.de/pressefotos

Bei Fragen:
Rainer Lang, Tel. 0174/3135651, E-Mail r.lang@brot-fuer-die-welt.de


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