Die Hilfswerke weisen darauf hin, dass zum Beispiel das schwere Erdbeben, das die Region um die Stadt Concepcion vor einem Jahr Ende Februar 2010 erschüttert hatte, die sozialen Probleme der chilenischen Gesellschaft aufgedeckt hat. Dazu gehört den Angaben zufolge auch die vielfach nur mangelhaft ausgeprägte Solidarität in der Gesellschaft.
Deshalb haben auch die gemeinsamen Hilfsprojekte der Diakonie Katastrophenhilfe und von Caritas international neben konkreter Hilfe für die Betroffenen auch den Aspekt des Gemeindeaufbaus als zentralen Bestandteil, um in den Gemeinden das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Solidarität zu stärken. Auch die Projekte des globalen kirchlichen Netzwerks "ACT Alliance", in dem die beiden evangelischen Hilfswerke Mitglieder sind, haben eine starke soziale Komponente und berücksichtigen besonders Frauen.
Denn für das solidarische Teilen engagieren sich vielfach besonders Frauen. Sie setzen sich für die gegenseitige Hilfe in herausragendem Maß einsetzen. "Häufig stehen Frauen am Rande der Gesellschaft", berichtet Rainer Lang von der Diakonie Katastrophenhilfe, der vor kurzem Hilfsprojekte in dem Erdbebengebiet besucht hat. "Frauen sind in Chile auch in besonderem Maße von Altersarmut und sozialer Isolation betroffen", betont Lang.
Vertreterinnen und Vertreter der katholischen und der evangelisch-lutherischen Kirche in Chile (IELCH) haben darauf hingewiesen, dass sich ihrer Einschätzung nach damit auch die Rolle der Frau in der von Männern dominierten Gesellschaft Chiles ändere. Ein Beispiel dafür ist auch der Hungerstreik arbeitsloser Frauen aus der Stadt Lota im November 2010.
Weitere Infos unter www.diakonie-katastrophenhilfe.de und www.brot-fuer-die-welt.de
Für Rückfragen: Rainer Lang, 0711 2159-147 oder 0174 313 56 51
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