"Wir legen heute gemeinsam den baulichen Grundstein für eine große Chance, die wir mit der Fusion 2008 ergriffen haben. Ab 2012 werden rund 640 Mitarbeitende in Berlin-Mitte gemeinsam Dienst am Menschen in Deutschland und in der Welt leisten", erklärte Tilman Henke, Vorstand des Evangelischen Entwicklungsdienstes. Er hob zudem die Vorteile des neuen Gebäudes hervor: "Wir bauen hier ein modernes, energieeffizientes Gebäude. Damit nehmen wir unsere Verantwortung für die Eine Welt nicht nur in der internationalen Arbeit, sondern auch im eigenen Handeln hier vor Ort wahr." Das neue Werk bündle alle Instrumente der Entwicklungsarbeit, von langfristiger Projektförderung über die personelle Förderung bis hin zur Katastrophenhilfe.
"Das aktuelle Beispiel der Flüchtlinge aus Nordafrika zeigt, dass soziale Dienste, Armutsbekämpfung und Entwicklungsdienst enger miteinander verflochten werden müssen", hob Diakonie-Präsident Johannes Stockmeier hervor. Wirksame Hilfe für diese Menschen bestehe nicht nur aus der Aufnahme von Flüchtlingen aus humanitären Gründen, einem effektiven Asylverfahren oder Hilfen für den Wiederaufbau, sondern auch im Kampf gegen die Armut vor Ort und die Verbesserung der Lebensumstände der Menschen. Mit der Fusion sei es nun gelungen, die evangelische Entwicklungsarbeit zusammenzufassen, ohne das Diakonische Werk der EKD mit seiner inländischen Sozialarbeit von der entwicklungspolitischen Marke "Brot für die Welt" zu trennen.
"Der Dienst an den nahen und fernen Notleidenden ist weltumspannend und schließt niemanden aus", erklärt Bischof Markus Dröge von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Daher sei es mehr als plausibel, dass beide Werke, Diakonie und Entwicklungsdienst, ihre Aufgaben zukünftig unter einem Dach anpackten. " Nur so kann die unveräußerliche Würde jedes einzelnen Menschen nach bestem Wissen und Gewissen gestärkt werden, egal ob er in Äthiopien oder in Berlin-Marzahn lebt."
In der Baugrube an der Caroline-Michaelis-Straße (Ecke Invalidenstraße) griffen die Vorstände beider Werke und der Berliner Bischof Dr, Markus Dröge gemeinsam mit den Verantwortlichen für den Bau zum Hammer: In Anwesenheit von etwa 350 Mitarbeitenden von Diakonie und Entwicklungsdienst, Handwerkern, Bauherr und Architekten sowie zahlreichen Gästen aus Kirche und Politik wurde die traditionelle Kapsel mit Urkunde, Bauplänen, Liturgie der Andacht, Segen der anwesenden Mitarbeitenden, Titelblättern von Tageszeitungen aus Berlin, Bonn und Stuttgart sowie einem Satz der derzeit gültigen Münzen der Bundesrepublik Deutschland eingemauert.
Der Standort des neuen Werkes liegt in zentraler Lage in Berlin-Mitte in der Caroline-Michaelis-Straße Ecke Invalidenstraße. Bauherr und Vermieter ist Hochtief Solutions. Die Übergabe des Gebäudes soll am 30. September 2012 stattfinden, so dass die Arbeit im neuen Gebäude im Oktober 2012 aufgenommen werden kann.
Das Bürogebäude wurde konzipiert vom Architektenbüro KSP Jürgen Engel. Es umfasst mehr als 700 Arbeitsplätze, Räume für Konferenzen und Andachten sowie für eine Kantine und für Ladengeschäfte. Bei dem Gebäude wird besonderer Wert auf ökologische Bauweise sowie auf Barrierefreiheit gelegt.