Nur eine tragfähige Verständigung zwischen den Weltreligionen könne in Äthiopien helfen, solche Ausschreitungen zukünftig zu verhindern. In der Region Jimma, rund 280 Kilometer östlich der Hauptstadt Addis Abeba, die vorwiegend von Muslimen bewohnt wird, war es in den vergangenen zehn Tagen zu Angriffen auf Kirchen und Häuser von christlichen Anwohnerinnen und Anwohnern gekommen. Die Mehrzahl der betroffenen Gotteshäuser gehörten Partnerkirchen des EED.
"Wir wissen von rund 10.000 vertriebenen Menschen sowie von einem Todesopfer", sagte Monika Redecker, Leiterin des EED-Verbindungsbüros in Addis Abeba. Eine muslimische Splittergruppe habe in Jimma mit den Angriffen begonnen, Höhepunkt der Ausschreitungen seien der 5. und 6. März gewesen. Inzwischen seien mehrere Menschen verhaftet worden. "Leider sind dies die schlimmsten Ausfälle gegen Christen in Äthiopien seit 2006, sie bedrohen massiv die geleistete Arbeit im Dialog der Religionen", so Redecker weiter.
Auch Prälat Bernhard Felmberg zeigt sich angesichts der jüngsten Ausschreitungen äußerst besorgt. Er hatte vor knapp einem Jahr Äthiopien besucht und sich ein Bild von der Arbeit der EED-Partner vor Ort machen können. Die aktuellen Übergriffe gegen Christen seien aufs Schärfste zu verurteilen, so der Prälat. Darüber hinaus forderte Felmberg: "Die äthiopische Regierung muss die Sicherheit der Christen im Land und das Recht auf freie Religionsausübung garantieren und auch durchsetzen." Felmberg ist Bevollmächtigter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union und Mitglied des Aufsichtsrates des EED.
Die Gründe des Konflikts ließen sich derzeit nicht umfänglich erhellen, führte Monika Redecker weiter aus. Es sei aber wohl in der Region nicht geglückt ein friedliches Miteinander der Religionen zu gestalten. Die Partnerkirchen des EED, die protestantischen Kale Hiwot und Mekane Yesus Kirchen, forderten ein Ende der Gewalt und eine Bestrafung der Täter.
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