Nach dem vorliegenden Gesetzentwurf der Koalition sollen die ursprünglich für den weltweiten Klimaschutz vorgesehenen Mittel gekürzt werden, um die nationale Energiewende zu finanzieren", so Füllkrug-Weitzel. Sie verwies auf Forschungsgelder für Elektromobilität sowie die Kompensation energieintensiver Unternehmen. "Damit würden wir nicht nur die Armen weiter in eine fatale Richtung treiben, sondern auch unsere Glaubwürdigkeit verlieren."
Die Theologin betonte, dass die Energiewende auch ein Verdienst der Zivilgesellschaft und der Kirchen sei. Deren Ruf nach Zukunftsverantwortung habe ihr den Boden bereitet. "Deutschland hat jetzt mehr denn je die Chance, sich zum Schrittmacher für alternative, zukunftsfähige Energiekonzepte zu machen", sagte sie.
Die Kosten der Energiewende werden nach Ansicht Füllkrug-Weitzels noch in anderer Form den Armen aufgebürdet. Der Run auf agrarische Rohstoffe zur Deckung des rapide steigenden Bedarfs an Agrotreibstoffen führe zum Anstieg der Zahl der Hungernden. Immer mehr Kleinbauern würden in die Not getrieben. So werde in Sierra Leone, einem der ärmsten Länder der Welt, Zuckerrohr für Ethanol auf fruchtbarem Land angebaut.
"Brot für die Welt" präsentierte in Berlin seine Bilanz für das vergangene Jahr. 2010 bekam das Hilfswerk 62,1 Millionen Euro an Spenden und konnte damit ein Rekordergebnis verbuchen. Es ist das viertbeste Ergebnis nach 84/85, 92/93 und 93/94. Damit wurde das Vorjahresergebnis um 13,5 Prozent gesteigert. Cornelia Füllkrug-Weitzel sagte: "Im vergangenen Jahr haben unsere Spenderinnen und Spender große Hilfsbereitschaft bewiesen." Von den Spenden flossen 2010 rund 49 Millionen Euro in 1.020 Projekte, die "Brot für die Welt" weltweit unterstützt. Dabei ging der Hauptanteil der Spenden wieder nach Afrika, wo vor allem Ernährungs-, aber auch Friedensprojekte gefördert werden.
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