Pressemeldung

Klimagipfel: Indigene verlangen Wahrung ihrer Rechte

Afrikanische Partner erwarten mehr Engagement von deutscher Regierung

"Brot für die Welt" erwartet vom Klimagipfel konkrete Verbesserungen für die indigenen Völker, deren Lebensweise vielerorts existenziell vom Klimawandel betroffen ist. Gemeinsam mit afrikanischen Partnern fordert das evangelische Hilfswerk von der Bundesregierung und der Staatengemeinschaft, im südafrikanischen Durban die Belange der Indigenen – besonders der afrikanischen Nomadenvölker – nicht länger zu übergehen. Diese leiden seit Jahren wiederholt unter starken Dürren und haben kaum Zugang zu Anpassungshilfen. Sie haben kein Verständnis für den Stillstand in der internationalen Klimapolitik.

"Der Klimawandel bedroht seit Jahren akut die Kultur und Lebensgrundlagen von Nomaden im Tschad, von ethnischen Minderheiten in Burundi sowie von zahllosen anderen Indigenen", erläutert Thomas Hirsch, Klimaexperte von "Brot für die Welt" die Ergebnisse einer Konsultation des Hilfswerks mit Partnerorganisationen in Botha Hills nahe Durban. "Ihnen läuft schlicht die Zeit davon. Sie drängen darauf, dass in Durban die Blockierer endlich in die Schranken gewiesen werden", fügt Hirsch hinzu.

Hirsch verweist in diesem Zusammenhang auf die Ausgestaltung des Green Climate Fund. Außerdem müssten die Indigenen bei den nationalen Anpassungsplänen und dem Umgang mit unvermeidbaren Schäden endlich einbezogen werden.

Einig sind sich die "Brot für die Welt"-Partner in der Erwartung, dass die USA endlich ihre Blockade aufgeben und sich auch die Schwellenländer nicht länger einem verbindlichen Klimaabkommen entziehen. Mohamed Handaine, Vertreter der marokkanischen Berber im globalen Klimaaktionsnetzwerk der Indigenen IPACC, ist nach Durban gekommen, "um den Industriestaaten ebenso wie China zu vermitteln, dass sie die Rechte der Indigenen respektieren und sich einem internationalen Klimaabkommen unterordnen müssen." Vital Bambanze, IPACC-Vorsitzender aus Burundi, möchte "in Durban die deutsche Delegation zu einem Treffen mit den Repräsentanten der Indigenen sowie anderen NROs einladen, um unsere Situation von Angesicht zu Angesicht darzulegen."

Simon Vilakazi, Programmkoordinator des christlichen Economic Justice Network (EJN) aus Afrika, der bereits im Sommer auf Einladung des Evangelischen Entwicklungsdienstes EED in Deutschland mit Mitgliedern des Umweltausschusses im Bundestag zusammengetroffen war, fordert: "Deutschland muss das Kyoto-Protokoll verlängern und Druck auf die USA und China ausüben. Die afrikanischen Staaten müssen diese Bemühungen unter¬stützen und dürfen sich nicht – wie teilweise In Kopenhagen geschehen – auf die Seite der größten Verschmutzer schlagen. Das ist sich Afrika im Interesse seiner Armen und bei einem Gipfel auf afrikanischem Boden schuldig."

Weitere Informationen hier.
Das Team in Durban twittert unter BROT_furdiewelt, hashtags # cop 17 # durban

Kontakt in Durban: Thomas Hirsch, t.hirsch@brot-fuer-die-welt.de, +49 172 625 92 07
Kontakt in Deutschland:: Rainer Lang, r.lang@brot-fuer-die-welt.de, +49 174 313 56 51


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