In seiner Laudation betonte Werner D’Inka, Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: Die Arbeiten zeigen, dass „die thematische Vielfalt in Osteuropa viel reicher an Facetten ist, als es den Eindruck macht.“ Im „Presseclub München“ beklagte er die thematische Monokultur in der Berichterstattung über Osteuropa.
Renovabis-Hauptgeschäftsführer Pater Stefan Dartmann SJ und Dr. Klaus Seitz von „Brot für die Welt“ überreichten den Preisträgerinnen die Urkunden. Dartmann betonte, dass die Beziehung zwischen Ost und West durch den Journalismus gefördert werde. Dies wollten die Organisationen mit dem ökumenischen Preis stärken. Seitz bezeichnete publizistische Anregungen als wichtig. Wenn man Hunger und Armut bekämpfen wolle, müsse sich auch etwas in den Köpfen ändern. Deshalb habe „Brot für die Welt“ auch einen Bildungsauftrag.
Die Geschichte von Agnieszka Monika Hreczuk, die von der Autorin für den Berliner Tagesspiegel mit „Kein Armuts Zeugnis“ überschrieben worden war, wurde als außergewöhnlich „eindringliches, berührend geschriebenes Porträt der Situation der Roma in Südungarn“ gewürdigt. Die Polin Hreczuk sagte bei der Preisverleihung, dass es ihr darauf ankomme, über wichtige Themen zu schreiben, wenn diese auch nicht „sexy“ seien. Durch den Preis fühle sie sich in ihrer Arbeit bestätigt.
Als Kollegin mit deutscher Biografie und Lebenserfahrung trat Ann-Dorit Boy an. Ihre „klassische Reportage“ mit dem Titel „Weil sie uns brauchen“, zuerst gedruckt im Magazin „Chrismon“, wurde für die „realistische und schnörkellose Beschreibung“ des ehrenamtlichen Engagements junger Menschen in russischen Altenheimen ausgezeichnet. Boy sagte, dass bei sozialen Themen die Balance zwischen Distanz und Nähe schwierig zu halten sei. Sie bestätigte Hreczuks Eindruck, dass solche Themen von Redaktionen wenig nachgefragt seien.
O-Töne und Kurz-Portraits der Preisträgerinnen finden Sie in unserer digitalen Pressemappe; Pressefotos hier.
Bei Fragen : Rainer Lang: 0714-313 56 51, r.lang@brot-fuer-die-welt.de