"Die Weltbank hat als Entwicklungsfinanzierer an Bedeutung verloren", so Warning. Zivilgesellschaftliche Organisationen aus aller Welt erwarteten daher von einer zukünftigen Weltbankpräsidentin oder einem Präsidenten, dass sie oder er das Gewicht, das Wissen und die Verbindungen der Weltbank auf neuen Wegen für die Beendigung der weltweiten Armut einsetze. "Auch die Armen haben Lebensträume und sie erschöpfen sich nicht in der Erhöhung des Bruttoinlandsprodukts", sagte Claudia Warning.
EED-Weltbankexperte Peter Lanzet: "Das Auseinanderdriften von armen und reichen Bevölkerungsschichten in Industrie- wie Entwicklungsländern stellt die Weltbank vor große Herausforderungen. Die Präsidentin oder der Präsident muss aus unserer Sicht Partei ergreifen für den Schutz und die Entwicklung der Armen." Die Mittel der Weltbank müssten einem ungezügelten Finanzkapitalismus und dem Wettlauf um die verbliebenen Ressourcen der Welt Einhalt gebieten. Der "Run" auf Ressourcen und die Konkurrenz zwischen alten und neuen Führungsmächte führe oft zu Konflikten, die für die Armen oft geringere Aussichten auf ein menschenwürdiges Leben bedeuteten. Die Chancen für eine Weltbankpräsidentin oder eine neue Ausrichtung seien bislang leider gering. "Aller Voraussicht nach wird US-Präsident Obama mit Hilfe der Europäer seine Kandidaten Larry Summers oder Jeffrey Sachs durchsetzen, die für Kontinuität stehen. China und Indien haben keinen gemeinsamen Kandidaten und Hillary Clinton oder Susan Rice, gegenwärtig US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, haben kein Interesse an dem Posten angemeldet", so Lanzet.
Die Kandidatenfrist für den Chefposten bei der Weltbank endet am 22. März, Mitte April präsentiert die Weltbank ihren neuen Chef oder Chefin. Der amtierende Präsident Robert Zoellick legt sein Amt am 30. Juni nieder.
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