"Wer Selbstverpflichtungen zu konkreten Schritten des Umsteuerns oder
mindestens ein Aufbruchssignal erhoffte, wurde jäh enttäuscht",
bilanziert Cornelia Füllkrug-Weitzel. "Weder die Armen noch die
künftigen Generationen standen in Rio jemals im Mittelpunkt", so die
Direktorin von "Brot für die Welt". Wenn jedes Land seine kurzfristigen
wirtschaftlichen Interessen verteidige und erst danach schaue, was für
die Umwelt und die Armen noch übrig bleibt, "dann ist das unter dem
Strich ein gewaltiges Versagen der globalen politischen und
wirtschaftlichen Eliten: als könne man angesichts der massiven
Folgewirkungen eigenen wirtschaftlichen Handelns heute noch Politik rein
national und auf die Gegenwart bezogen betreiben!"
"Brot für die
Welt" und EED fordern die Bundesregierung auf, als Konsequenz aus Rio
künftig mit Nachdruck die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen
Interessen und Bedürfnisse der Ärmsten in den Blick zu nehmen.
Deutschland müsse zum Vorreiter für eine global nachhaltige Entwicklung
werden. Die Kanzlerin müsse dies zur Chefsache machen. EED-Vorstand
Claudia Warning: "Wenn wir ernsthaft ein gutes Leben für alle innerhalb
der ökologischen Grenzen ermöglichen wollen, darf die Politik in
Deutschland und Europa nicht länger allein unser Wirtschaftswachstum und
unsere Wettbewerbsfähigkeit an die erste Stelle setzen. Das ist
kurzfristiges Denken und wird auf Dauer uns allen schaden."
Das
magere Ergebnis von Rio liefert aus Sicht der Hilfswerke jedoch keinen
Anlass zur Entmutigung. "Was die große Weltpolitik nicht schafft,
entsteht bereits an der Basis. Die Gesellschaft muss weiterhin Druck
ausüben, damit die Politik sich bewegt. Energiewende in Deutschland, das
Erreichen der Millenniumsziele und der Kampf gegen globale
Ungerechtigkeit – das sind Aufgaben, die wir nicht einfach liegen lassen
werden, nur weil die globale Konferenzdiplomatie wieder einmal auf der
Stelle tritt", sagt Claudia Warning.
Und Cornelia Füllkrug-Weitzel
betont: "In den nächsten Jahren müssen nachhaltige Entwicklungsziele
für alle Länder bestimmt werden. Dazu werden wir mit unseren Partnern
beitragen. Die Bundesregierung fordern wir auf, Transformationsprozesse
in Entwicklungsländern deutlich stärker zu unterstützen."
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Experten
von "Brot für die Welt" und EED verfolgen die Verhandlungen in Rio.
Ihre Eindrücke und Beobachtungen veröffentlichen sie in dem
Internet-Blog: www.rioplus20blog.de sowie über twitter unter www.brot-fuer-die-welt.de/rio+20.
Ansprechpartner in Rio de Janeiro (Zeitdifferenz minus 5 Stunden):
Michael Frein, EED, +49 152 22 70 18 24, michael.frein@eed.de
Johannes Küstner, "Brot für die Welt", +49 173 38 20 792, j.kuestner@brot-fuer-die-welt.de
Weitere Informationen finden Sie in unserer digitalen Pressemappe: http://bfdw.de/rio20p
Kontakte:
Michael Flacke, Pressereferent EED, Tel.: 0152 22 70 19 04, michael.flacke@eed.de
Renate Vacker, Pressereferentin Brot für die Welt, Tel.: 0174 302 01 58, r.vacker@brot-fuer-die-welt.de