„Brot für die Welt“ setzt sich für eine Landpolitik ein, die der besonderen Rolle von Frauen bei der Produktion von Nahrungsmitteln und der Unterstützung der Familien Rechnung trägt. Große Erwartungen richten sich auf die freiwilligen Leitlinien für einen verantwortlichen Umgang mit Eigentums- und Nutzungsrechten bei Land, Fischgründen und Wäldern. Sie werden diese Woche vom Welternährungsausschuss der Vereinten Nationen erarbeitet. Sie könnten Standards setzen, um Frauen den Zugang zu Land zu erleichtern und ihre Rolle bei der Produktion von Nahrungsmitteln zu stärken.
Besonders gefährdet sind die Landnutzungs- und Eigentumsrechte von Frauen durch das „Landgrabbing“. Weltweit agierende Konzerne und nationale Eliten haben den Wert von fruchtbarem Ackerland erkannt, kaufen und pachten es in großem Maßstab. Besonders betroffen ist hier Afrika. Da Frauen in vielen afrikanischen Ländern auch im traditionellen Landrecht keine Ansprüche stellen können, gehen sie leer aus, wenn das Ackerland zur Ware wird.
Nach dem neuesten Bericht der Welternährungsorganisation FAO stellen Frauen in Entwicklungsländern etwa 43 Prozent der in der Landwirtschaft Tätigen. Hätten sie denselben Zugang zu Land, Dünger, Saatgut, Werkzeug und Krediten wie Männer, könnten die Erträge ihrer Felder um 20 bis 30 Prozent steigen – genug, damit 150 Millionen Hungernde satt werden. In vielen Ländern wird Frauen das Recht, Land zu besitzen, zu erben und zu vererben, jedoch bis heute vorenthalten.
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