Argentinien gehört zu den wichtigsten Exporteuren der Welt von Sojaöl und Sojaschrot. Die Produktion erfolgt dort zu 98 Prozent mit genverändertem Saatgut, dessen Anbau in der EU verboten ist. Die Europäische Union zählt zu den Hauptabnehmern für in Argentinien produziertes Biodiesel aus Soja-Öl und für Schrot, das als Futtermittel genutzt wird. Machbar ist dies nur mit einer rasanten Ausweitung der Soja-Monokulturplantagen, auch in der Region Gran Chaco im Norden des Landes.
Allein im vergangenen Monat Juli 2012 wurden im argentinischen Gran Chaco-Gebiet knapp 35.000 Hektar gerodet. Die weiterhin stattfindende Produktionserweiterung droht, Landraub und Vertreibung noch zu verschärfen. Nach den Plänen der Regierung soll die Sojaproduktion bis zum Jahr 2020 von 18,2 auf 22 Millionen Hektar Anbaufläche ausgedehnt werden.
Brot für die Welt kooperiert seit Jahren unter anderem mit der Organisation Asociana, die die Wichí-Indianer im Gran Chaco unterstützt. "Die Abholzungen vernichten nicht nur die materielle Lebensgrundlage der indigenen Völker im Gran Chaco, sondern sie verlieren damit auch ihre Tradition und Kultur", so Ana Alvarez, die Direktorin von Asociana. Sie fordert deshalb, "die illegalen Waldrodungen sofort zu stoppen. Die dafür nötigen Gesetze existieren, sie müssen umgesetzt und kontrolliert werden."
Als Abnehmer von Biodiesel und Futtermitteln tragen die EU und die Bundesrepublik dafür auch Verantwortung. Die Importe von Biodiesel und Futtermittel müssen an soziale Kriterien geknüpft werden. Gleichzeitig muss unser hoher Spritverbrauch und unser übermäßiger Konsum tierischer Produkte reduziert werden, so Brot für die Welt.
Die Partner-Organisation von "Brot für die Welt" Asociana hat eine Studie zum Landraub im Gran Chaco erstellt.
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