Der Kauf von Land erfreut sich in der Finanzwelt zunehmender Beliebtheit: Hohe Lebensmittelpreise, der steigende Bedarf an Agrotreibstoffen und seltenen Erden, aber auch der stabile Wert von Land und Wasser im Vergleich zu nicht realwirtschaftlich gedeckten Spekulationen garantieren Landaufkäufern satte Gewinne. Die Folgen dieses Landgrabbings sind Hunger, Vertreibungen, Umweltzerstörungen. Die Finanziers des Landraubs nehmen das in Kauf: Die Zeche zahlen schließlich andere – kleinbäuerliche Gemeinschaften, indigene Völker, aber auch zukünftige Generationen.
In ihrem Statement kritisieren die unterzeichnenden Organisationen die Verwicklungen von Pensionskassen, aber auch Investmentfonds, Agrobusiness und anderen Wirtschaftsakteuren, am weltweiten Ausverkauf von Land. „Viele europäische Pensionsfonds sind an Landraub, etwa in Afrika und Lateinamerika, beteiligt“, sagte Roman Herre, Agrarreferent von FIAN-Deutschland: „Dabei wünschen sich sicherlich die wenigsten Pensionäre einen Lebensabend auf dem Rücken wirtschaftlich benachteiligter Menschen in Entwicklungsländern, zumal vor allem Frauen und Kinder von Hunger und anderen Folgen des Landraubs betroffen sind.“
Auch der Staat sei in der Pflicht: Die unterzeichnenden Organisationen fordern die Staaten dazu auf, im Rahmen ihrer extraterritorialen Staatenpflicht gegen Landraub und Menschenrechtsverstöße der Unternehmen am Recht auf Nahrung vorzugehen. „Die Instrumente sind da, nur der Wille fehlt“, so Carolin Callenius, Leiterin der Ernährungskampagne von "Brot für die Welt".
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Renate Vacker, 0174/302 01 58, r.vacker@brot-fuer-die-welt.de