„Wenn es der Bundesregierung ernst ist mit ihrem Bekenntnis zu Zukunftsverantwortung und globaler Gerechtigkeit, kann sie dem vorläufigen Verhandlungsergebnis nicht zustimmen. Denn dieses bringt uns im Kampf gegen den Raubbau an der Natur, gegen Klimawandel und extreme Armut und Ungerechtigkeit keinen Schritt weiter. Vor allem das Vertrauen vieler afrikanischer Regierungen, die bereit sind, weiterreichende Reformen mitzutragen, wird schwer enttäuscht“, so Cornelia Füllkrug-Weitzel, Direktorin von „Brot für die Welt“. Deutschland habe bisher nicht gekämpft. „Wir appellieren eindringlich an unsere Minister Niebel und Altmaier, in diesen drei Tagen mindestens noch zu erreichen, dass das Umweltprogramm der Vereinten Nationen zu einer Umweltorganisation aufgewertet wird und dass die Entwicklungsländer bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen finanziell und technologisch deutlich unterstützt werden.“
Deutschland und die EU seien in dieser sehr kritischen Phase gefordert, glaubhaft zu machen, wie sie wieder eine Vorreiterrolle in dem Rio-Prozess einnehmen können. „Armutsorientierung, die Überwindung des Hungers und die Umsetzung der Menschenrechte werden in der Rio-Erklärung zwar als Prinzipien beschworen. Jedoch wurde in der letzten Verhandlungsnacht der zuvor bereits sehr schwache Umsetzungsteil so weit verwässert, dass es an Verbindlichkeit, Fristen und Instrumenten derzeit an allen Ecken und Enden fehlt“, so Füllkrug-Weitzel. „Die Eurokrise lehrt uns, dass es unverantwortlich ist, Probleme mit ungedeckten Schecks auf die Zukunft zu verschleiern. Rio darf diesen Fehler nicht wiederholen.“
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