Die EU-Kommissarin für Klimaschutz, Connie Hedegaard, teilte gestern mit, der Luftverkehr bleibe vorerst vom Europäischen Emissionshandelssystem (EU ETS) verschont. Bedingung sei, dass bis November 2013 ein weltweites Abkommen vorliege. „Wenn wir bereits an einer regionalen Lösung der Einbeziehung der Luftfahrt in das europäische Emissionshandelssystem scheitern, laufen wir Gefahr, dass ein weltweiter Mechanismus in unerreichbare Ferne rückt“, so Cornelia Füllkrug-Weitzel. Die Weltgemeinschaft müsse das Jahr Aufschub nutzen, um ernsthaft an einer tragfähigen Lösung zu arbeiten. „Die EU ist über den Wolken vom Kurs abgekommen“.
„Die EU hat sich den Klimaschutzbremsern wie Indien, China, Russland und den USA gebeugt“, so Füllkrug-Weitzel. „Aus diplomatischer Sicht mag eine Verschiebung richtig klingen, nur leider geht dieser Aufschub zu Lasten der Armen. Die Menschen brauchen schon heute ein beherztes Handeln und klare Unterstützung bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels.“ Man benötige daher dringend eine weltweite Regelung mit ehrgeizigen Verminderungszielen bei den Treibhausgasen und zusätzliche Finanzierungsquellen zur Abmilderung der Folgen des Klimawandels in den Ländern des Südens.
„Nur rund drei Prozent der Weltbevölkerung fliegen regelmäßig und sind damit bereits für bis zu 14 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich“, so Sabine Minninger, Referentin Klima und Energie bei Brot für die Welt. Mit der erwarteten Zunahme des Flugverkehrs in den nächsten Jahren könnten die Treibhausgasemissionen nochmals massiv steigen. „Das Ziel, die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen, wird damit fast unmöglich“, so Minninger weiter.
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