Brot für die Welt hatte sich in der vergangenen Woche in einem Brief an Außenminister Westerwelle und die Hohe Vertreterin für Außen- und Sicherheitspolitik Catherine Ashton mit der Bitte gewandt, neben den religiösen Minderheiten die moderaten, zivilgesellschaftlichen Kräfte zu unterstützen.
Von der Eskalation der Gewalt waren in der vergangenen Woche auch Partner von Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst betroffen. Dies einseitig als Christenverfolgung zu brandmarken, könnte allerdings zu einer weiteren Gefährdung von Kopten führen – und eine Spaltung zwischen Christen und moderaten Muslimen befördern. Vielmehr seien die Angriffe auf Kirchen Teil einer Aktion gegen öffentliche Einrichtungen gewesen. Die Partner berichten auch von Solidaritätsbekundungen muslimischer Freunde.
In Ägypten muss die Militärregierung unverzüglich rechtsstaatliche Verhältnisse herstellen. Sie muss weitere Menschenrechtsverletzungen durch Angehörige der Polizei und des Militärs verhindern und die Vorwürfe, dass die Sicherheitsbehörden schwere Menschenrechtsverletzungen begangen haben, unabhängig untersuchen lassen. Der Schutz von Frauen gegen Gewalt muss gewährleistet sein. Die Militärregierung sollte schnell den Weg zu freien Wahlen in Ägypten ebnen und dabei das Recht auf Versammlungsfreiheit wahren.
Seit mehr als 20 Jahren unterstützt Brot für die Welt CEOSS (Coptic Evangelical Organisation for Social Services), eine der größten und ältesten ägyptischen Organisationen, sowie die koptisch-orthodoxen Organisation BLESS (Bishopric of Public, Ecumenical and Social Services). Die Organisationen setzen sich für die Überwindung der Armut und für einen gesellschaftlichen Wandel und die Stärkung der Zivilgesellschaft ein. Mit diesen Partnerorganisationen erreichte Brot für die Welt in den vergangenen Jahren mehr als zwei Millionen Menschen – Christen wie Muslime.
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Urte Lützen, 0152-22701904, presse@brot-fuer-die-welt.de