Brot für die Welt befürchtet, dass auf der 9.WTO-Ministerkonferenz (3.-6. Dezember auf Bali) keine Fortschritte zum Schutz lokaler Märkte von Bauern, Fischern und Kleinproduzenten erzielt werden. Nach Ansicht des Werkes besteht die Gefahr, dass auf der Tagung lediglich Debatten um Teilaspekte des Welthandels geführt werden, anstatt die negativen Folgen der Freihandelspolitik für den globalen Süden anzugehen.
Der Streit um das sogenannte Bali-Paket zeigt vor allem die Unfähigkeit der Industriestaaten, die Bedürfnisse der Menschen in Entwicklungsländern bei Handelsfragen in den Mittelpunkt zu rücken. Im Bali-Paket soll es u. a. um Handelserleichterungen gehen, von denen sich vor allem die reichen Länder des Nordens Exportsteigerungen versprechen. Die Länder des Südens sind hingegen skeptisch. „Staatliche Nahrungsreserven für Notzeiten als verbotene Subventionen zu werten, ist falsch“, erklärt Francisco Mari, Ernährungsexperte von Brot für die Welt. „Es zeigt, dass in der WTO wenig Verständnis dafür herrscht, dass Fisch, Reis und Brot Grundnahrungsmittel sind und nicht Handelswaren wie Autos oder Computer. Das Recht auf Nahrung muss Richtschnur für Entscheidungen im Agrarhandel werden."
Trotz der Anstrengungen des neuen WTO-Chefs Roberto Azevedo aus Brasilien, der WTO neues Leben einzuhauchen, steht sie vor dem Verlust ihrer regulierenden Rolle für den Welthandel. „Der fast zehnjährige Stillstand über die Verhandlungen der Doha-Entwicklungsrunde hat bereits zu einem Wildwuchs von bilateralen Freihandelsverträgen geführt. In diesen Verträgen werden die Interessen der Entwicklungsländer noch weniger als im WTO-Regelwerk berücksichtigt“, kritisiert der Referent für Welthandel von Brot für die Welt, Sven Hilbig.
Gemeinsam mit seinen Partner-Organisationen setzt sich Brot für die Welt in Bali für faire Handelsbeziehungen weltweit ein. Die Bekämpfung von Hunger und Armut sowie die Achtung der Menschenrechte stehen dabei im Mittelpunkt.
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Heinz Fuchs Referatsleitung Wirtschaft und Umwelt, Tel.: ++49 171 1740743,
Francisco Mari Referent Agrarhandel + Fischerei, Tel.:++49 179 4621 783,
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