„Der Bundesregierung kann nicht daran gelegen sein, der von ihr geförderten Initiative ‚Cotton made in Africa‘ zu schaden“, meint Stig Tanzmann, Landwirtschaftsexperte von Brot für die Welt. Diese Kooperation zwischen Bundesregierung und Partnern aus der Wirtschaft wie dem Otto-Versand in einer so genannten Public Private Partnership (ppp) propagiere und fördere Gentechnikfreiheit und werbe mit geringen Pestizidrückständen in den Textilien.
„Die Bundesregierung sollte die berechtigten Sorgen der malawischen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern aufnehmen und sich für eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Afrika einsetzen“, sagt Tanzmann. Da eines der ersten Grünen Innovationszentren des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Malawi entstehen soll, habe das Wort der Bundesregierung in dem afrikanischen Land durchaus Gewicht.
Die Zulassung von gentechnisch veränderter Baumwolle in Malawi würde deren weiterer Ausbreitung in Afrika Tür und Tor öffnen. „Dies würde Abhängigkeiten vom Monopolisten Monsanto schaffen und könnte kleinbäuerliche Betriebe in die Schuldenfalle treiben“, so Tanzmann. Mehr Armut bedeutet mehr Hunger. Außerdem sei zu befürchten, dass sich Resistenzen bei den Schädlingen herausbilden, was zu einem verstärkten Einsatz von Pestiziden und Insektiziden führen würde.
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