Von Lebensmitteln wie Keksen, Schokoriegeln, Tiefkühlpizzen und Tütensuppen bis zu Reinigungsmitteln, Kosmetika, Kerzen und Lacken – das hoch erhitzbare und vitaminreiche Öl findet sich in immer mehr Alltagsprodukten. Die Nachfrage und damit die Vernichtung des Regenwaldes nimmt weiter zu. Carolin Callenius: „In den letzten 30 Jahren hat sich die Anbaufläche verzehnfacht. Es ist ein Skandal, dass wir mit unserem Konsum dazu beitragen, dass tropische Regenwälder für Ölpalmen abgeholzt und Menschen von ihrem Land vertrieben werden. Schon kleine Kinder müssen auf den Plantagen mitarbeiten.“
In Indonesien, Papua Neu Guinea und zunehmend auch in Afrika, Mittel- und Zentralamerika sind bereits riesige Landstriche mit Ölpalmen bedeckt. Die Ernährungswirtschaft verspricht, negative Folgen des Ölpalmanbaus durch freiwillige Vereinbarungen zu verringern. Mit einem Nachhaltigkeitssiegel, vergeben durch den RSPO (Roundtable for Sustainable Palmoil), will sie Verbraucherinnen und Verbrauchern vermitteln, dass sie dieses Palmöl mit gutem Gewissen kaufen können. Callenius: „Diese Initiative geht zwar in die richtige Richtung, doch ihre Wirkung ist begrenzt. Die Kriterien des RSPO sind nicht ausreichend. Ihre Einhaltung muss besser kontrolliert werden. Zudem können viele Probleme nicht allein von Unternehmen gelöst werden. So sind Regierungen gefordert, Menschenrechte und Umweltschutz durchzusetzen.“
Hintergrund
Bislang mussten raffinierte pflanzliche Öle und Fette nur mit ihrem Klassennamen (z.B. Pflanzenöl oder Pflanzenfett) angegeben werden. Neu ist, dass jetzt auch ihre pflanzliche Herkunft angegeben werden muss (z.B. Palmöl).
Brot für die Welt hat gemeinsam mit dem Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung der Ev. Kirche von Westfalen (MÖWE) und der Vereinten Mission (VEM) anlässlich der aktualisierten Lebensmittelverordnung ein Faltblatt für Verbraucherinnen herausgegeben „PALMÖL alles im grünen Bereich dank Nachhaltigkeitssiegel?!“
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Kontakt:
Carolin Callenius, 0049(0)15 209 347 105,
carolin.callenius@brot-fuer-die-welt.de
Svenja Koch, Pressestelle, 0049 (0)30 65211 1834,
svenja.koch@brot-fuer-die-welt.de