Brot für die Welt begrüßt auch die Ankündigung von Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt bei der Ernährungskonferenz, sich für eine Stärkung der landwirtschaftlichen Strukturen vor allem mit Blick auf die kleinen Familienbetriebe, die den Großteil der Nahrungsmittel in Entwicklungsländern produzieren, einzusetzen. Diesen Worten müssten jetzt auch konkrete Schritte folgen, sagt Bernhard Walter: „Der nächste Agrarministergipfel 2015 sollte dazu Beschlüsse fassen.“
Brot für die Welt erwartet konkrete Schritte zur Umsetzung des Aktionsplans von Rom. Bernhard Walter: „Das Menschenrecht auf Nahrung, auf ausreichend und gesunde Ernährung, darf nicht wirtschaftlichen Interessen geopfert werden. Die Produktion von Nahrungsmitteln muss jetzt Vorrang bekommen vor der Produktion von Biosprit und vor der Ausbeutung von Bodenschätzen. Es darf nicht sein, dass Menschen von ihrem fruchtbaren Land vertrieben werden und ihre Lebensgrundlage verlieren, damit andere Gewinne machen.“
Eine der Hauptursachen von Hunger und Unterernährung blieb bei der 2. Ernährungskonferenz weitgehend unangetastet. „Wenige Nahrungsmittel- und Agrarkonzerne dominieren heute schon das Angebot mit stark fett- und zuckerhaltigen Produkten. Für sie eröffnet die Bekämpfung von Mangelernährung zusätzliche Absatzmärkte“, erklärt Sascha Hach, Referent für Gesundheit bei Brot für die Welt. „Mit industriell hergestellten Lebensmitteln überschwemmen sie zunehmend auch in Entwicklungsländern die Märkte und verdrängen dort lokale Produkte, die oft einen hohen natürlichen Nährstoffgehalt haben. Deshalb braucht es Handelsrichtlinien, die den lokalen Anbau von gesunden Nahrungsmitteln favorisieren. Der Aktionsplan klammert aber solche Fragen von ungerechten Handelsabkommen aus.”
Brot für die Welt macht die Mangelernährung unter dem Motto „Satt ist nicht genug“ zum Schwerpunktthema für die nächsten drei Jahre.
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