„In Afrika werden noch fast 80 Prozent des Saatguts von den Bäuerinnen und Bauern selbst produziert“, so Million Belay von Alliance for Food Sovereignty in Africa. Diesen Markt wollen die großen agrarindustriellen Saatgutkonzerne Monsanto, Du Pont und Syngenta erobern. Auch deutsche Firmen wie BASF, Bayer Crop Science und die KWS haben langfristig Interesse an diesem Markt. Belay, der das in 50 Ländern Afrikas aktive Bündnis koordiniert, will bei der Grünen Woche in Berlin den Bogen von der deutschen und europäischen Landwirtschaft zu den Problemen der Bauern in Afrika spannen. „Durch den althergebrachten Tausch von Saatgut können wir Sorten züchten, die sich an Klima- und Bodenverhältnisse anpassen. Mit neuen von der Industrie forcierten Gesetzgebungen wird das kriminalisiert“, so Million Belay.
Von Deutschland unterstützte politische Initiativen wie die „Neue Allianz der G8-Staaten für Nahrungsmittelsicherheit und Ernährung“ zielen darauf ab, private Investoren für den Agrarsektor vor allem in Afrika zu gewinnen. Dafür werden afrikanische Staaten unter anderem dazu verpflichtet, ihre Saatgutgesetzgebungen im Sinne der großen Saatgutkonzerne zu harmonisieren. Über die Folgen wird beim Global Forum for Food and Agriculture zur Grünen Woche diskutiert. Mit diesen Initiativen werden aus Sicht von Brot für die Welt in erster Linie neue Absatzmärkte für industriell hergestelltes Saatgut, Dünger und Pestizide gesucht.
Brot für die Welt bei der Internationalen Grünen Woche
17.1. von 10:00 bis 12:00 Uhr, ICC, Berlin Saal 4/5
Podiumsdiskussion „Familienbetriebe, ertragreiche Böden und widerstandsfähiges Saatgut zur Sicherung der Welternährung von morgen“
Mit Brot-für-die-Welt-Partner Million Belay, Koordinator der Alliance for Food Sovereignty in Africa, auf dem Global Forum for Food and Agriculture
18.1., 11 Uhr, Potsdamer Platz, Berlin
Großdemonstration „Wir haben es satt“ mit Brot für die Welt als Mitveranstalter und Statement Million Belay, Alliance for Food Sovereignty in Africa
18.1., 12-13Uhr, Erlebnisbauernhof, Halle 3.2 der Internationalen Grünen Woche
„Ländliche Räume – das Herz der Gesellschaft weltweit“; Podiumsdiskussion mit einem Vertreter des Deutschen Bauernverbandes und Francisco Mari, Referent Agrarhandel Brot für die Welt
Pressekontakt:
Renate Vacker, 030 65211 1833 oder 0174-302 01 58, renate.vacker@brot-fuer-die-welt.de
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