Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt, sagte bei der Präsentation der Jahresbilanz in Berlin: „Wir freuen uns über das große Vertrauen, das Spenderinnen und Spender sowie Kirchen, Gemeinden und politische Entscheidungsträger Brot für die Welt entgegenbringen. Ich danke allen herzlich für ihre Unterstützung. Wir können damit Menschen in mehr als 90 Ländern helfen.“
Neben Spenden und Kollekten erhielt Brot für die Welt 2014 Mittel des Kirchlichen Entwicklungsdienstes (51,4 Mio.) und Beiträge Dritter (123,5 Mio.), vor allem aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Insgesamt standen dem Hilfswerk der evangelischen Kirchen und Freikirchen 254,8 Millionen Euro (2013: 240,8 Mio.) zur Verfügung. Davon flossen 94,5 Prozent in die Projektarbeit. Die Ausgaben für Werbung, allgemeine Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltung lagen bei 5,5 Prozent. Damit liegt Brot für die Welt in der besten Kategorie („niedrig“) des Deutschen Zentralinstitutes für soziale Fragen (DZI). Es vergibt das DZI-Spendensiegel.
Das Thema Flüchtlinge prägt derzeit auch die Arbeit von Brot für die Welt. 60 Millionen Menschen sind auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen. Drei von vier Flüchtlingen finden in Entwicklungsländern Zuflucht. Füllkrug-Weitzel: „Die langfristige Arbeit an Konflikt- und Fluchtursachen bewegt uns und unsere Partner im Moment sehr. Entwicklung braucht Frieden.“ Unter den im Jahr 2014 weltweit neu bewilligten 636 Projekten sind deswegen auch friedenspädagogische Projekte, etwa in der Demokratischen Republik Kongo, am Horn von Afrika und in Nigeria.
Füllkrug-Weitzel warnte davor, Entwicklungshilfe gegen sichere Fluchtwege und die Aufnahme von Flüchtlingen in Europa auszuspielen: „Verantwortlich für Armut und Gewalt und damit letztlich auch für Flucht sind soziale und internationale Ungleichheit und Ungerechtigkeit, politische Instabilität und Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen. Hier ist eine langfristige Transformation der Politik im Norden und im Süden nötig.“ Füllkrug-Weitzels Appell: „Wer Flüchtlingen helfen will, muss ihnen sichere Wege öffnen, sich aus der Gefahr zu retten, sie aufnehmen und schützen. Wer Fluchtursachen bekämpfen will, muss unterlassen, was Menschenrechtsverletzungen und Gewalt befördert, zum Beispiel eine falsche Rüstungsexportpolitik.“
Brot für die Welt wurde 1959 gegründet. Das evangelische Hilfswerk unterstützt Menschen unabhängig von ihrer Volks- oder Religionszugehörigkeit. Schwerpunkte sind die Überwindung von Hunger, die Bewahrung der Schöpfung und die Förderung von Demokratie, Frieden und Menschenrechten.
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