Die Bekanntgabe der Gewinner fand im Rahmen der Verleihung des Reportagepreises von „n-ost“ am Montag im Grünen Salon der Berliner Volksbühne statt. Inna Hartwich wird in Moskau und Duschanbe für ihre Reportage arbeiten: „Meine Recherche soll zeigen, welche Abhängigkeiten seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion entstanden sind. Ich begleite eine tadschikische Familie, von der viele zum Geldverdienen nach Russland fahren und nur wenige in Tadschikistan bleiben oder nach anderen Quellen suchen, mittlerweile auch in China. Dadurch zeigt sich, wie die beiden Giganten Russland und China um die Billiglohn-Sklaven an den Rändern ihres Einflusses buhlen.“
Fabian Weiss und Diana Laarz erhalten den Zuschuss als Recherchestipendium für ihre geplante Reportage „Selbsthilfe im Nordosten“, weil die Jury das Thema der Selbstverteidigungskräfte im Baltikum für äußerst aktuell hält. Im Exposé heißt es: „Trotz der Tatsache, dass nahezu alle diese Länder nun Nato-Mitglieder sind, traut nicht jeder Staat dem gegenseitigen Versprechen, den Bündnisfreund im Falle einer Aggression auch wirklich zu unterstützen. (…) Deshalb nehmen viele Bürger die Aufgabe der Landesverteidigung hier selbst in die Hand.“
Zum zweiten Mal hatten das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis und Brot für die Welt in Kooperation mit dem Journalistennetzwerk „n-ost“ den Recherchepreis Osteuropa ausgeschrieben. Mit dem Preis möchten die beiden Hilfswerke die fundierte Berichterstattung zu osteuropäischen Themen stärken.
In der Jury saßen neben Vertretern der Organisationen die Journalisten Jens Wiegmann, „Die Welt/N24“, und Kerstin Holm, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Mehr als 70 Journalistinnen und Journalisten hatten sich in diesem Jahr um den mit insgesamt 7.000 Euro dotierten „Recherchepreis Osteuropa“ beworben.