„Angesichts der erneuten dramatischen Schäden durch die jüngsten Unwetter und Hurrikans in Amerika und Asien und der lang anhaltenden Dürre in Ostafrika muss die UN-Klimakonferenz COP 23 in Bonn ambitioniertere Ergebnisse liefern und sie muss den vom Klimawandel bereits massiv betroffenen Menschen Perspektiven bieten“, fordert Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt. Dies um so mehr als der US-Präsident sie im Stich lassen und sich mit einer Kündigung des Pariser Klimaabkommens aus der Verantwortung stehlen will - selbst angesichts des Leides der eigenen Bevölkerung an den Folgen des Klimawandels."
Alle Staaten tragen die Verantwortung, die Folgen dieser Entwicklung gemeinsam zu stemmen. „Gemeinsame Verantwortung bedeutet, bei dieser Klimakonferenz endlich konkrete Finanzzusagen zu machen, um klimabedingte Schäden und Verluste zu beheben“, erklärt Füllkrug-Weitzel. Es sei tragisch, dass die internationale Staatengemeinschaft bisher keine Mittel vorgesehen habe, die ärmsten Menschen bei der Bewältigung von langfristigen klimabedingten Schäden und Verlusten zu unterstützen, obwohl sie den Klimawandel nicht mitverursacht haben.
Als kleinen Lichtblick wertet Brot für die Welt die Klimarisikoversicherungen: Es ist lobenswert, dass sich Deutschland dafür einsetzt, den ärmsten Menschen Zugang zu Klimarisikoversicherungen zu ermöglichen. Allerdings greifen diese Policen nur bei kurzfristig auftretenden Wetterextremereignissen und reichen deshalb nicht aus. „Das Engagement der Bundesregierung zusammen mit einigen anderen Industriestaaten ist begrüßenswert, greift aber zu kurz, da die ärmsten Staaten auch in der Bewältigung von langfristigen Klimaveränderungen abgesichert werden müssen. Wer will jetzt noch den Inselstaat Kiribati gegen den Anstieg des Meeresspiegels versichern?“ fragt Sabine Minninger, Klimaexpertin von Brot für die Welt.
Brot für die Welt fordert von den Delegationen in Bonn auch konkrete Zusagen für den Umgang mit Schäden, die nicht mehr finanziell auszugleichen sind. „Geld ist wichtig, aber nicht genug: Der Verlust von Leben, Heimat, Identität oder Land in Folge des Klimawandels hat kein Preisschild, aber einen hohen Wert. Diesen Wert zu berücksichtigen, muss auch Teil des Schutzpaketes für betroffene Menschen werden“, fordert Füllkrug-Weitzel. "Alle europäischen Politiker reden von Fluchtursachenbekämpfung - auf der COP 23 haben sie Gelegenheit zu zeigen, wie ernst es ihnen damit wirklich ist!"
Die im Jahr 2013 eigens eingerichtete Arbeitsgruppe des Warschau Mechanismus für klimabedingte Schäden und Verluste (WIM) wird bei der Konferenz in Bonn
einen Fünf-Jahres-Arbeitsplan vorlegen. Er enthält Empfehlungen, wie besonders vom Klimawandel betroffene Menschen bei der Bewältigung ihrer Verluste unterstützt werden können. „Der Arbeitsplan enthält viele gute und wichtige Elemente für Vernetzung, Wissenstransfer und Kooperation im Bereich Risikotransfer und Katastrophenminderung, sieht aber keine Finanzmittel vor. Ohne die dringend benötigten Mittel wird es aber keine konkreten Maßnahmen zum Schutz der ärmsten Menschen geben. Die COP23 sollte der Arbeitsgruppe zu Klimaschäden ein klares Mandat geben, auch über die nötigen Finanzquellen zu befinden“, so Klimaexpertin Minninger.
Brot für die Welt unterstützt ausdrücklich die Haltung der Regierung von Fidschi, das Pariser Klimaabkommen vollständig umzusetzen und „noch mehr als das Vereinbarte zu tun“. Der Ministerpräsident des Inselstaats, Frank Bainimarama, richtete sich mit dieser Botschaft an US-Präsident Donald Trump. „Für uns in Deutschland bedeutet dies, ohne wenn und aber einen sofortigen Ausstieg aus der Kohle zu beschließen“, sagt Sabine Minninger.
Hinweis für Redaktionen:
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Uhrzeit der Pressekonferenz wurde aktualisiert!
Pressekonferenz „klimainduzierte Migration im Pazifik“:
Am 13. November 2017, 11.30-12.30 Uhr
Ort: Bonn, Bula Zone 4, Raum 2
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