Friedensnobelpreis * ICAN * Atomwaffenverbotsvertrag
Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt: „Wir gratulieren ICAN zu diesem Preis. Das Engagement der internationalen Zivilgesellschaft für Frieden und Abrüstung wird dadurch ausdrücklich gewürdigt. Entwicklung, Gerechtigkeit und Frieden bedeuten einen unauflöslichen Dreiklang. Ohne Frieden kann es keine Entwicklung geben. Daher hat das Nobelpreis-Komitee mit seiner Entscheidung ein wichtiges Signal gesendet. Wir bedauern, dass der Atomwaffenverbotsvertrag von den Staaten, die über solche Waffen verfügen, bislang nicht mitgetragen wurde. Auch Deutschland, auf dessen Territorium weiterhin Atomwaffen stationiert sind, fehlt in der Liste der unterstützenden Staaten. Es wäre zu wünschen, dass eine zukünftige Bundesregierung die heutige Entscheidung des Nobelpreis-Komitees zum Anlass nimmt, die Position zu diesem Thema zu überdenken und sich dem internationalen Vertragswerk anzuschließen.“
Die International Campaign to abolish Nuclear Weapons (ICAN) hat maßgeblich dazu beigetragen, dass es im Sommer 2017 zu einem historischen Abkommen kam: 122 Staaten schlossen bei den Vereinten Nationen in New York am 7. Juli einen Vertrag über ein weltweites Verbot von Atomwaffen. Dieser verbietet die Herstellung, den Einsatz und Besitz von Nuklearwaffen. Auch die Drohung mit einem Atomschlag und die Stationierung von Atomwaffen in anderen Staaten sind ausgeschlossen. Aktivistinnen und Aktivisten von ICAN haben die Verhandlungen intensiv begleitet. ICAN hat Mitglieder in 100 Ländern. Dazu zählen z.B. die internationale Juristenvereinigung gegen Atomwaffen (IALANA), der Internationale Gewerkschaftsbund und in Deutschland das Forum Friedensethik (FFE) der Evangelischen Landeskirche in Baden.
Kontakt: Anne Dreyer, Brot für die Welt, Tel. 030 65211 4430, presse@brot-fuer-die-welt.de