Der EU-Afrika-Gipfel hat die Stolpersteine für einen neuen Pakt mit Afrika nicht beiseite geräumt. Afrikas Jugend braucht Perspektiven und fassbare Fortschritte.
Reinhard Palm, Leiter der Abteilung Afrika von Brot für die Welt, zieht Bilanz:
„Der Gipfel hat sein selbstgestecktes Ziel verfehlt. Bei den beiden großen Problemen für bessere Beziehungen zwischen Afrika und Europa, den Abkommen über Migration und über Wirtschaftspartnerschaft („EPAs“), hat er keine wesentlichen Fortschritte gebracht. Der erzwungene Abbruch des von Brot für die Welt unterstützten Alternativgipfels einen Tag vor Beginn des offiziellen Gipfels ist ein ernüchterndes Symbol und unakzeptabler Tiefpunkt für die Einbindung der Zivilgesellschaft in die Beziehungen zwischen Afrika und Europa. Wir fordern, dass es zukünftig verlässliche Strukturen gibt, mit denen die Zivilgesellschaft in die Entscheidungen zu den AU-EU-Beziehungen eingebunden wird. Wir fordern, dass in Zukunft die Menschen, um die es geht, auch gehört werden.“
„Solange die EU in erster Linie eigene Interessen wie Exportsteigerungen und Migrationskontrolle verfolgt, werden sich die wirtschaftliche Lage und damit die Perspektiven der jungen Generation in Afrika nicht wesentlich verbessern. Die Stolpersteine für einen neuen Pakt mit Afrika sind nicht ausgeräumt.“
Hintergrund:
Der Gipfel brachte wenig greifbare Ergebnisse, die die Lage der armen und an den Rand gedrängten Bevölkerungsgruppen in Afrika verbessern könnten. Die Bundesregierung hatte 2017 mit dem Afrika-Schwerpunkt des G-20-Gipfels zum „Afrika-Jahr“ erklärt. Der Gipfel in Abidjan sollte diesen Schwung in einen Dialog unter gleichberechtigten Partnern mitnehmen. Die Themen des EU-Afrika- Gipfels wurden auch auf dem Alternativgipfel der Zivilgesellschaft diskutiert. Dort kamen mehr als 500 Delegierte aus 16 afrikanischen und sieben europäischen Ländern zusammen, um Lösungen für die drängenden Fragen Jugendarbeitslosigkeit, Migration, Handelsbeziehungen und Landrechte, Agrarwirtschaft, Fischerei und Klimawandel zu erarbeiten. Der erzwungene Abbruch des friedlichen Alternativgipfels ohne Angabe von Gründen hinderte sie daran, ihre Vorschläge an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gipfels zu übergeben. Das Dokument in französischer Sprache finden Sie im Anhang.
Die Organisatoren des Alternativgipfels und Brot für die Welt hatten am Dienstag die deutsche Delegation über die Schließung informiert. Bundesaußenminister Gabriel hatte den Vorfall bei seinem Treffen mit dem ivorischen Premierminister angesprochen.
Ihre Ansprechpartner von Brot für die Welt:
Reinhard Palm, Leiter der Abteilung Afrika, Tel. +49 (0) 152 09 34 71 10,
reinhard.palm@brot-fuer-die-welt.de
Francisco Marí, Referent Welternährung, Agrarhandel und Meerespolitik,
Tel. +49 (0) 152 22 70 15 19, francisco.mari@brot-fuer-die-welt.de
Pressekontakt in Berlin:
Renate Vacker, Tel. 030 652111833, mob. 0174 302 0158
renate.vacker@brot-fuer-die-welt.de
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