Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin Brot für die Welt, zum Erdüberlastungstag 2020:
„In diesem Jahr begehen wir den Erdüberlastungstag ganze 24 Tage später - 2019 war es noch der 29. Juli. In diesem Jahr also der 22. August - und dennoch ist dies kein Grund zum Feiern, denn nach wie vor beanspruchen wir die Natur 1,7 Mal stärker als sie sich erholen kann.
Die Verschiebung des kritischen Datums verdanken wir nicht der erfolgreichen ökologischen Umsteuerung. Sie ist vielmehr Ergebnis der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Mobilität, Wirtschaft und andere Bereiche mehr, unter denen gerade arme Menschen weltweit leiden. Die vorübergehende Entlastung des ökologischen Fußabdrucks kann leider, darf aber auf keinen Fall davon ablenken, dass Regierungen seit Jahrzehnten keinen ausreichenden Willen aufgebracht haben, die Politik entlang nachhaltiger Ziele auszurichten. Die Corona-Krise kann aber die Chance bieten, dass Milliarden Hilfsgelder zur Ankurbelung der Wirtschaftssysteme weltweit nun nicht weiter unnachhaltiges Wirtschaften und Konsumieren stützen, sondern an Bedingungen geknüpft werden, die den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen verpflichtet sind. Wir sollten nicht neues Geld alten Ideen hinterherwerfen. Nur wenn wir es schaffen, dass der Erdüberlastungstag künftig auf einen Tag nach dem 31. Dezember fällt, hat unsere Erde eine Chance.“
Hinweis für Redaktionen:
Der Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day) ist der Tag des laufenden Jahres, an dem die menschliche Nachfrage nach nachwachsenden Rohstoffen das Angebot und die Kapazität der Erde zur Reproduktion dieser Ressourcen in diesem Jahr übersteigt. Die Organisation Global Footprint Network hat diesen Tag zum Aktionstag erklärt, um die Begrenztheit und Endlichkeit der natürlichen Ressourcen und der Erde ins Bewusstsein zu rücken und aufzuzeigen, wie das Datum in die Zukunft geschoben werden kann.
Mit dem Online-Test von Brot für die Welt lässt sich der eigene ökologische Fußabdruck schnell und einfach ermitteln.
Pressekontakt:
Renate Vacker, Tel.: 030 65211 1833,
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