Seit 60 Jahren vermittelt „Dienste in Übersee“ (DÜ) Fachkräfte aus Deutschland und Europa. Sie unterstützen Partnerorganisationen weltweit dabei, Hilfsprojekte umzusetzen. „Die Vermittlung von Fachkräften ist ein wichtiger Baustein unserer Entwicklungszusammenarbeit“, sagt Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt anlässlich des Jubiläums der Brot-für die-Welt-Tochter DÜ am 9. November. „Wir verfolgen seit jeher den Ansatz, lokale Partner darin zu unterstützen, ihre Projektideen und Programme eigenverantwortlich umzusetzen. Wenn die Partner konkrete fachliche Unterstützung wünschen, stehen wir ihnen mit unserer professionellen Fachkräfte-Vermittlung zur Seite.“
DÜ konnte in den 60 Jahren fast 7.000 Fachkräfte an Partnerorganisationen weltweit vermitteln. Aktuell sind etwa 160 Beraterinnen und Berater im Einsatz. In den vergangenen Jahren war Afrika der regionale Schwerpunkt. Die Fachkräfte arbeiten mit den Partnern von Brot für die Welt in unterschiedlichen Bereichen – etwa als Psychologen in der Konfliktbearbeitung in Krisengebieten, in der Öffentlichkeitsarbeit oder als Agrarwissenschaftler. „Die Partner selbst entscheiden, welche Unterstützung aus unserem Instrumentenkasten der Entwicklungszusammenarbeit hilfreich für ihre Arbeit ist und wo sie fachliche Unterstützung benötigen, um besondere Herausforderungen zu bewältigen“, sagt Füllkrug-Weitzel. „Manchmal - besonders in konfliktiven Situationen - ist es einfach nötig, internationale Präsenz bei sich zu haben.“ In keinem Fall gehe es darum, einheimischen Fachkräften Arbeitsplätze wegzunehmen. „Im Übrigen darf man nicht vergessen, dass die Fachkräfte nach ihrer Rückkehr auch die hiesige Gesellschaft bereichern. Häufig engagieren sie sich ehrenamtlich - etwa in ihren Kirchengemeinden - und geben ihre Erfahrungen weiter.“
Die aktuelle Pandemie hat große Auswirkungen auf die Arbeit der Fachkräfte. Zeitweise war etwa ein Viertel der Fachkräfte wieder im Heimatland und unterstützte die Partnerorganisationen lediglich digital. Mittlerweile konnten jedoch die meisten Fachkräfte wieder in die Projektregionen zurückkehren. „Gerade in diesem Jahr zeigt sich, wie wichtig es ist, den Kontakt zu den Partnern zu halten oder sogar zu intensivieren“, sagt Petra Berner, Geschäftsführerin von DÜ und Leiterin des Bereichs Internationale Programme bei Brot für die Welt. „Da wir aktuell aus Deutschland nicht selbst zu den Partnern reisen können, spielen die Fachkräfte eine besonders wichtige Rolle als Vermittler zwischen uns und den Partnern.“ Auch das mehrstufige Auswahlverfahren wurde seit Beginn der Pandemie vollständig digitalisiert – die hohen fachlichen und persönlichen Anforderungen an die Bewerbenden konnten dabei aufrechterhalten werden.
„Die Corona-Krise hat einmal mehr gezeigt, wie krisenfest die ‚Dienste in Übersee‘ sind. Die Verzahnung von DÜ und Brot für die Welt in Berlin stellt sicher, dass die Vermittlung der Fachkräfte und die weltweiten Hilfsprojekte optimal ineinandergreifen“, so Jörg Kruttschnitt, Geschäftsführer von DÜ und Vorstand Finanzen, Personal, Organisation, Recht und Wirtschaft im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung (EWDE). Grundlage für die Vermittlung von Fachkräften ist das „Entwicklungshelfer-Gesetz“ (EhfG). Die meisten Fachkräfte sind etwa drei Jahre bei den Partnerorganisationen. DÜ ist seit der Fusion von Brot für die Welt und dem Evangelischen Entwicklungsdienst 2012 eine Tochtergesellschaft des EWDE.
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