Der Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch mit mehr als 1.100 Toten hat vor acht Jahren die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen von Millionen Menschen ins Bewusstsein gerückt. In ihrem Spielfilm „Made in Bangladesh“ erzählt Regisseurin Rubaiyat Hossain die Geschichte einer jungen Textilarbeiterin, die nach einer Brandkatastrophe beschliesst, dass sich etwas ändern muss. Brot für die Welt präsentiert den mehrfach ausgezeichneten Film am kommenden Mittwoch (8. September) um 20 Uhr im Freiluftkino Friedrichshain in Berlin (Volkspark am Friedrichshain).
Die 23-jährige Shimu arbeitet unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in einer Textilfabrik in Dhaka, Bangladesch. Nach einem Brand, bei dem eine ihrer Kolleginnen ums Leben kommt, und ausbleibenden Lohnzahlungen wächst bei Shimu der Unmut. Sie ist bereit, mit einer Journalistin zu sprechen. So kommt sie in Kontakt mit Gewerkschafterinnen und der Idee, selbst aktiv zu werden. Dies bringt Shimu in große Gefahr, doch sie lässt sich nicht entmutigen.
Regisseurin Rubaiyat Hossain wird den Abend mit einem Videogrußworteröffnen. Zu Beginn der Vorführung berichtet Maren Leifker von Brot für die Welt,wie deutsche Unternehmen mit dem Lieferkettengesetz zur Beachtung von Menschenrechten und Umweltstandards verpflichtet werden.
Der Film der Regisseurin Rubaiyat Hossain erhielt bereits mehrere Preise, so den Premio Interfedi Award beim Turiner Filmfestival 2019, den Publikumspreis des African Diaspora Film Festival New York 2019 und den Norwegian Peace Film Award beim Tromsø International Film Festival 2019. Er ist ab November im Verleih des Evangelischen Zentrums für entwicklungsbezogene Filmarbeit (EZEF). „Made in Bangladesh“ wurde in Bengali gedreht, er läuft mit deutschen Untertiteln.
Hintergrund:
Bangladesch gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Etwa ein Drittel der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. Gleichzeitig ist Bangladesch der weltweit zweitgrößte Exporteur von Bekleidung, die etwa 80 Prozent der Exporterlöse des Landes ausmacht. Mehr als vier Millionen Beschäftigte, davon 3,2 Millionen Frauen, leben von der Arbeit in der Bekleidungsindustrie.
Im April 2013 stürzte das Fabrikgebäude Rana Plaza in Dhaka ein. Dabei kamen 1.134 ArbeiterInnen ums Leben, mehr als 1.800 Menschen wurden verletzt. Als Folge der Erschütterung über die Zustände in den Fabriken, die der Katastrophe folgte, wurde das Abkommen für Gebäude- und Brandschutz Accord für die Sicherheit von ArbeiterInnen in Bangladesch unterzeichnet. In Deutschland wurde das Bündnis für nachhaltige Textilien gegründet.
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