Pressemeldung

Zum Welttag gegen Kinderarbeit: Ein Symptom der Armut

Corona hat Zahl arbeitender Kinder weltweit erhöht

Durch die Corona-Pandemie sind weltweit immer mehr Kinder zur Arbeit gezwungen. Bislang mussten laut Internationaler Arbeitsorganisation (ILO) 150 Millionen Kinder zwischen 5-17 Jahren arbeiten. Da viele Eltern seit Ausbruch der Pandemie ihr Einkommen als Tagelöhner oder Straßenverkäuferin verloren haben, mussten Kinder mit zum Lebensunterhalt beitragen. „Wir dürfen nicht hinnehmen, dass Corona Kindern ihre Zukunft nimmt“, sagt Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Welt. „Die Pandemie hat gezeigt, dass es mit dem Schulbesuch ganz schnell vorbei ist. Wenn Eltern kein Einkommen mehr haben, droht dies zum Dauerzustand zu werden. Kinderarbeit ist eines der schlimmsten Symptome von Armut.“

Aktuelle Zahlen veröffentlicht die ILO am 10. Juni. Kinderarbeit findet sich in vielen globalen Wertschöpfungsketten: vor allem beim Anbau von Kaffee, Kakao, Zuckerrohr, Baumwolle und Tabak. Weitere Güter, die im globalen Norden konsumiert und mit ausbeuterischer Kinderarbeit hergestellt werden, sind Kosmetik, Textilien, Handys, Ziegelsteine, Spielzeug oder Goldschmuck. Zwischen neun und 26 Prozent der weltweiten Kinderarbeit entfallen nach Experten-Schätzungen aktuell auf globale Wertschöpfungsketten. Auch im Tourismus arbeiten Millionen von Kindern: Sie verkaufen Souvenirs, arbeiten in Wäschereien, betteln oder sind zur Prostitution gezwungen. Um die weltweite Situation zu diskutieren, laden Brot für die Welt und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Experten, ehemalige Kinderarbeiterinnen und die Leiterin des New Yorker ILO-Büros, Beate Andrees, zum digitalen Austausch ein (mehr Informationen unten).

Brot für die Welt unterstützt mit seinen Partnerorganisationen Familien dabei, ihren Lebensunterhalt aus eigener Kraft zu bestreiten, um nicht auf Kinderarbeit zurückgreifen zu müssen. Gemeinsam mit mehr als 100 Organisationen setzt sich das evangelische Hilfswerk für ein Lieferkettengesetz ein, dass Unternehmen zur Einhaltung von menschenrechtlichen Standards im Ausland verpflichtet. Brot für die Welt hat zudem mit Unterstützung der gobalen Kampagne „100 Millionen“ erreicht, dass das Parlament die Bundesregierung aufgefordert hat, zu überprüfen, ob die Einfuhr von Produkten aus ausbeuterischer Kinderarbeit gesetzlich verboten werden kann.

Laut ILO-Schätzungen müssen von den 150 Millionen betroffenen Kindern 73 Millionen unter Bedingungen arbeiten, die als „schlimmste Formen von Kinderarbeit“ bewertet werden: Sie arbeiten unter ausbeuterischen und oft gesundheitsschädigenden und gefährlichen Bedingungen. Erst im August 2020 haben alle 187 Mitgliedsstaaten der ILO das Übereinkommen zur Abschaffung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit ratifiziert.

Die Vereinten Nationen haben 2021 zum „Internationalen Jahr zur Abschaffung der Kinderarbeit“ ausgerufen. Zur Erreichung des von den Vereinten Nationen vereinbarten Ziels, Kinderarbeit bis 2025 zu beenden, bleiben der internationalen Gemeinschaft nur noch vier Jahre.

Hinweis für Redaktionen:

Die Kampagne „100 Millionen“ wurde 2016 von dem indischen Friedensnobelpreisträger und Brot-für-die-Welt-Partner Kailash Satyarthi gegründet, um weltweit gegen Kinderarbeit mobil zu machen. In Deutschland arbeiten Brot für die Welt und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in der Kampagne mit.

Anlässlich des Welttags gegen Kinderarbeit am 12. Juni laden Brot für die Welt und die GEW zu einer internationalen Online-Veranstaltung , u.a. mit ehemaligen Kinderarbeiterinnen und Kinderarbeitern, jungen Aktivistinnen und Aktivisten der Kampagne „100 Millionen“ gegen Kinderarbeit und der UN-Sonderbeauftragten und Leiterin des ILO-Büros in New York, Beate Andrees, ein: 12.06.2021, 14:00 bis 16:00 Uhr - UN-Jahr 2021 gegen Kinderarbeit – Online-Veranstaltung
Anmeldungen sind hier möglich: https://www.brot-fuer-die-welt.de/termin/un-jahr-2021-gegen-kinderarbeit-online-seminar-366/?no_cache=1

Pressekontakt:
Thomas Beckmann, 030-65211-1443, thomas.beckmann@brot-fuer-die-welt.de


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