Beim G7 Gipfel in Elmau wird ein historischer Klima-Rückschritt diskutiert. Bundeskanzler Scholz und Italiens Ministerpräsident Draghi drängen darauf, im Abschlussdokument zu verankern, dass die G7 doch weiter international in fossile Infrastruktur investieren werden. Diese Investitionen sollen sogar als Entwicklungshilfe deklariert werden.
Dazu kommentiert Dr. Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Welt: „Öffentliche Gelder für neue Gasfelder im Globalen Süden sind entwicklungspolitisch und klimapolitisch unverantwortlich. Nachdem auch Deutschland während der letzten Klimakonferenz in Glasgow ankündigte, ab 2023 nicht mehr in fossile Energien im Ausland zu investieren, wäre ein Rückzieher in Elmau ein historischer klimapolitischer Rückschritt.“
Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel warnt: „Die G7 würden damit das in Paris vereinbarte 1,5 Grad-Limit begraben. Auch entwicklungspolitisch sind weitere Investitionen in fossile Energien nicht zielführend, denn neue fossile Infrastruktur ist nicht die Lösung für wirtschaftliche Entwicklung im Globalen Süden. Mit fossilen Energien wird es nicht gelingen, hunderte von Millionen Menschen, die keinen Stromzugang haben, aus der Energiearmut zu befreien.“
Beide Hilfswerke weisen auf die unkalkulierbaren Risiken hin, die durch die Erschließung von fossilem Gas für Umwelt, Wirtschaft und die Menschen vor Ort entstehen. Bundeskanzler Scholz solle die G7-Staaten in Elmau dazu zu bringen, die internationale öffentliche Finanzierung fossiler Energieträger zu beenden und stattdessen Geld für Erneuerbare Energien und Anpassung an die Klimakrise auf den Tisch zu legen. Die europäische Energiekrise in Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine dürfe kein Anlass dafür sein, das fossile Zeitalter im Globalen Süden mit Geldern der G7 zu verlängern.
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