Gewalt und Repressionen gegen Geflüchtete nehmen weiter zu. Das berichtet Brot für die Welt anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni. „Ob im Mittelmeer oder der Sahara, ob auf dem Balkan oder entlang der Fluchtrouten in Mittelamerika - überall werden die Rechte von Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen ihre Heimat verlassen haben, mit Füßen getreten“, sagt Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Welt. „Viele bezahlen die unmenschliche Abschottungspolitik, wie sie etwa die EU und die USA betreiben, mit dem Tod.“ Die Bundesregierung habe im Koalitionsvertrag wichtige Grundlagen gelegt, um die Rechte von Geflüchteten und Migrant:innen zu schützen. Den Worten müssten nun aber Taten folgen: „Illegale Push-Backs an den EU-Außengrenzen müssen sofort beendet werden“, fordert Pruin.
Die Zahl der Menschen, die weltweit vor Kriegen, Verfolgung oder den Folgen des Klimawandels fliehen, liegt mit rund 100 Millionen Menschen auf einem traurigen Höchststand. Partnerorganisationen von Brot für die Welt aus Mexiko, dem Niger, Libanon oder Griechenland berichten von schwieriger gewordenen Arbeitsbedingungen und massiver staatlicher Repression. Ein Grund dafür: Immer mehr Staaten erlassen Gesetze, die die Verteidigung der Rechte von Geflüchteten als illegale Fluchthilfe interpretieren und unter Strafe stellen.
Die zunehmende Repression ist auch Thema eines einwöchigen Workshops, den Brot für die Welt mit zehn Partnerorganisationen anlässlich des Weltflüchtlingstags in Tapachula durchführt. Der Ort an der mexikanischen Südgrenze ist ein zentraler Knotenpunkt für Flucht- und Migrationsbewegungen von Lateinamerika in Richtung Norden. Anfang Juni machte sich erneut eine Karawane von rund 6.000 Geflüchteten und Migrant:innen auf den Weg in Richtung USA, unter anderem, um auf ihre unhaltbare Lage aufmerksam zu machen. „Tapachula ist ein Symbol für die unmenschliche Behandlung von notleidenden Geflüchteten, Migrantinnen und Migranten auf der ganzen Welt“, sagt Pruin. „Den Menschen werden fundamentale Rechte verwehrt, wenn ihnen die Möglichkeit genommen wird, Schutz zu suchen.“
Hinweise für Redaktionen:
Am Weltflüchtlingstag (20.6.) beteiligen sich Partnerorganisationen von Brot für die Welt gemeinsam mit selbstorganisierten Migrantengruppen an einem Protestmarsch in Tapachula und laden zu einem Pressegespräch. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle.
Andreas Grünewald, Referent für Migration bei Brot für die Welt, ist in Tapachula und steht für Interviews zur Verfügung. Anfragen bitte über die Pressestelle.
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Thomas Beckmann, Pressesprecher
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