Während des Mercosur-Gipfels in Montevideo haben die EU-Kommission und die vier Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay ein Freihandelsabkommen vereinbart. Damit entsteht nach 25 Jahren Verhandlungen eine der größten Freihandelszonen der Welt. Sven Hilbig, Experte für Handelspolitik bei Brot für die Welt, kritisiert das Abkommen:
„Das Handelsabkommen bevorzugt ganz klar die ökonomischen Interessen Europas. Die südamerikanischen Mercosur-Staaten werden weiterhin auf die Rolle als Rohstofflieferanten reduziert. Die EU selbst geht davon aus, dass sich die ökonomische Kluft zwischen den beiden Wirtschaftsblöcken vertieft. Der Vertrag behindert eine klimafreundliche und armutsorientierte Politik in den Mercosur-Staaten.
Anstatt den politischen Spielraum der südamerikanischen Regierungen zu erweitern, um lebensbedrohliche Krisen wie dem Klimawandel und dem Artensterben zu begegnen und die Armut in der Region zu beseitigen, schränkt der Vertrag eine sozial und ökologisch nachhaltige Wirtschaftspolitik im Mercosur ein. Das Abkommen nimmt den Mercosur-Staaten wichtige industriepolitische Instrumente – sie können etwa keine Exportsteuern auf Lithium und andere Rohstoffe erheben. Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie im EU-Rat gegen das Handelsabkommen stimmt.“
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