Berlin, 15. November 2024. Die Weltkonferenz des ILGA (International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Organisation) geht heute in Kapstadt zu Ende. Aus Sicht von Brot für die Welt war die Konferenz mit etwa 1.400 Teilnehmenden ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Rechte von LGBTQIA+. „Gerade mit Blick auf LGBTQIA+ feindliche Gesetze hat die Konferenz ein starkes Signal für Einheit und Zusammenhalt weltweiter Akteur*innen gesendet“, sagt Farina Hoffmann, Referent*in für Gendergerechtigkeit bei Brot für die Welt.
Vor dem Hintergrund des im ghanaischen Parlament beschlossenen Anti-LGBTQIA+-Gesetzes und des bereits verabschiedeten Anti-LGBTQIA+-Gesetzes in Uganda zeigten sich die Teilnehmenden der Konferenz äußerst alarmiert. Sie befürchten, dass die dortigen Gesetzgebungen einen Dominoeffekt auslösen könnten und zu einer Welle von Anti-LGBTQIA+-Gesetzgebungen führen. „Die weltweit vernetzte Anti-Gender-Bewegung möchte die Menschenrechte insgesamt schwächen und setzt dafür viel Geld ein. Das dürfen wir nicht hinnehmen und müssen uns noch stärker als bisher miteinander vernetzen, Erfahrungen austauschen und Gegenstrategien entwickeln“, sagt Hoffmann.
Bei der ILGA-Konferenz hat sich gezeigt, welche zentrale Rolle glaubensbasierte Organisationen bei der Stärkung der Rechte von LGBTQIA+ spielen. Sie können breite Bevölkerungsschichten erreichen und in ihrer Arbeit deutlich machen, dass queere Menschen das gleiche Recht auf ein Leben in Würde haben. Das Motto der diesjährigen Konferenz war „Kwa umoja we rise!“ Auf Swahili bedeutet Kwa umoja „zusammen“ oder „in Einheit“. Passend dazu hat Brot für die Welt bereits vor Konferenzeröffnung ein Treffen mit Partner*innen aus Angola, Ghana, Kenia, Lesotho, Mosambik, Namibia, Südafrika, Tunesien und Uganda veranstaltet.
Hintergrund:
Die ILGA Weltkonferenz ist eine globale Zusammenkunft von LGBTQIA+ Zivilgesellschaft und allen in dem Bereich tätigen Organisationen, die die Rechte von LGBTQIA+ stärken. Seit 25 Jahren findet diese Konferenz zum ersten Mal wieder in Afrika statt. ILGA World ist der weltweite Dachverband von ILGA, der International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Organisation.
Die neuen Anti-LGBTQIA+ Gesetze in Uganda und Ghana kriminalisieren queere Menschen bzw. diejenigen die dafür gehalten werden ebenso wie ihre Unterstützer*innen und bedrohen sie mit teils mehrjährigen Haftstrafen. Vor allem das ghanaische Gesetz setzt auf Denunziation und auf eine Entsolidarisierung mit LGBTQIA+. Dabei sind die Gesetzgebungen dort kein Einzelfall, weltweit nimmt die Kriminalisierung von Menschen mit anderer sexueller Identität oder Orientierung zu.